Achtkanalige RaumklangKomposition für einen begehbaren achtgliedrigen RaumklangKörper

»Sonic Lines n’ Rooms No. 5« ist Teil der Raumklanginstallationsreihe »Sonic Lines n’ Rooms«, welche zwei verschiedene Raumklanginstallationsarten umfasst, die je nach Projekt einzeln oder in Kombination zur Anwendung kommen: zum einen umgehbare Raumklangobjekte mit linienförmigen Lautsprecheraufbauten, zum anderen begehbare Raumklangkörper, die den Betrachterinnen und Betrachtern das Gefühl vermitteln, im Inneren eines imaginären Klangkörpers zu wandeln. Als zugrunde liegendes Klangmaterial wurden in »Sonic Lines n’ Rooms« ausschließlich natürliche akustische Phänomene verwendet. Amorphe Laute und Klänge aus Flora und Fauna sowie heterogene Alltagsgeräusche aus der menschlichen Lebenswelt werden mit dem Instrumentarium des digitalen Samplers bis in die kleinsten akustischen Molekularbereiche zerlegt und untersucht. Mit diesen „abstrakten Maschinen“ (Gilles Deleuze / Félix Guattari) wird eine sogenannte „Endosonoskopie“ der einzelnen Klangmaterialien vorgenommen. Der Sampler wirkt hierbei quasi wie ein „Audiomikroskop“, unter dem die zunächst unhörbaren Binnenstrukturen der Klänge anfangen, ihr bis dahin unbekanntes akustisches Innenleben zu offenbaren und ihre organisch vegetativen Klangsymbiosen zu entfalten. Zuvor nicht wahrnehmbare Binnenpolyfonien und harmonikale Klangfelder der sich eröffnenden inneren Resonanzräume werden nun hörbar. Durch unterschiedlichste Transformationen werden während eines Amalgamierungsprozesses „artifizielle Raumklangmilieus“ geformt. Eine temporär existente, spezifische Mischung von Klangsubstanzen und -partikeln bildet immer aus der Mitte heraus durch eigendynamisch wuchernde Selbstintensivierungsschleifen mit ihren jeweiligen künstlich erzeugten Raumklangbewegungen ein dynamisch vorangetriebenes „Raumklangenergiegefüge“