Vampire, Le

Die feuchte Hitze zerschmettert den Menschen ... Er allein sieht nichts in der aufregenden Dunkelheit. Er allein hört weder die knirschenden Kinnladen der Insekten, die sich furchtlos zerfleischen, noch die Umarmung der Blumen. Die Nacht umfaßt mit ihrem sich schlängelnden Duft alle Dramen des Trostes - die des Hungers, die der Liebe. Der Tod schlägt zu. Die springenden Spinnen, groß wie Teller, mit großen leuchtenden Augen, wie die von Katzen, massakrieren die Vögel. Die Schlange windet sich um eine Liane, mit der sie sich vermählt hatte, passiert pfeilgerade den Hals eines Pumas oder verschlingt eine Büffelkröte und erstickt dabei ihr Geschrei. Es ist die Stunde des Vampirs, die Stunde alter Legenden vom Tod. Und genauso wie die dunklen Gestalten sich in der Ecke des Waldes verstecken, verschafft sich der Vampir seine Ecke am Waldrand von Chacco ... fröhliche Kumpanen blutiger Saufgelage, seine stummen Grimassen markieren den Ruf des Dschungels. Auf seinen verkrüppelten Pfoten taumelt er, den Bauch voll aufgebläht. Während der Tod als Meister regiert, muß man ihm dankbar sein, wenn er hier und da ein bißchen Blut von schlafenden, pflanzenfressenden Tieren oder Menschen einsammelt, und ihnen nicht das ganze Leben nimmt. Auf seiner Visitenkarte steht >Ohnmächtige Wut und Schlafkrankheit frei Haus.