Gesänge des Pluriversums

GESÄNGE DES PLURIVERSUMS ist ein Zyklus von visuellen Gesängen (0 - 11), welche die Techno-Transformation der Welt in den letzten zwei Jahrhunderten zum Thema haben. Dabei wurde eine Hybridisierung aller Techniken des elektronischen Bildes unter Verwendung von Digitalmaschinen wie Rutt-Etra Scan Processor, Mirage. ADO. Abekas 62, Paintbox, etc. und Computerprogrammen wie Artworks und Tips versucht. In der elektronischen Raum-Zeit der modernen Techno-Welt erscheint das Große klein und das kleine groß, wenn wir es durch ein Mikroskop betrachten. Ein Satellit kann die Erde in 90 Minuten umkreisen, es kann aber auch 90 Minuten dauern, daß sie von Wien Mitte bis zum Flughafen Schwechat kommen und es dauert wiederum nur 90 Minuten, wenn sie von Wien nach London fliegen. Vom Satellit aus werden Kontinente zu Keksen, mit dem Mikroskop werden Kekse aber zu Gebirgen. Seit dem Beginn der industriellen Revolution die eine maschinell- mechanische war und die sich in der post-industriellen Revolution fortsetzt. die eine elektrisch-elektronische ist, erfahren Raum und Zelt eine radikale Veränderung. Durch die Techno-Transformation der Welt wird das Entfernte nah und das Nahe fern, wird der Raum zur Zeit. In dieser Techno-Zeit und in diesem Techno-Raum, die von Maschinen der Beschleunigung und elektronischen Bausteinen wie Mikro-Chips hergestellt werden, gibt es kein einheitliches kontinuierliches Universum mehr, sondern eine Vielfalt möglicher partieller Welten, ein Pluriversum. In der Techno-Welt von heute gelten verschiedene Gesetze für verschiedene Welten. Nicht mehr nur ein Gesetz, das Gesetz des Vaters, gilt. Nicht mehr nur ein Gesang, ein Vers, ein Uni-versum erschallt, sondern viele Stimmen, viele Verse, Pluri-Verse, ertönen. Die Techno-Transformation der Welt erschafft eine Pluralität von Teil-Welten, wovon die jeweils gegenwärtige nur eine mögliche ist in 11 Gesängen, 11 deshalb, weil sie die höchste Zahl darstellt, die aus den zwei Ziffern des binären Code 0 und 1 zweistellig dargestellt werden kann, will er diese pluriverse Welt von heute verbildlichen. Seine Gesänge sind daher zu verstehen als visuelle Gegenstücke zu den verbalen Gesängen der Dichtung, zu den Cantons von Ezra Pound und T.S. Eillot, von Willlam Blake und Dante. In William Blake findet übrigens Peter Weibel eine genaue Vorahnung der pluriversen Techno-Welt von heute: "Eine Welt ist in einem Sandkorn zu sehen, ein Himmel in einer wilden Blume. Die Unendlichkeit verbirgt sich in deiner Handfläche und die Ewigkeit in einer Stunde." Gesang Nr. 1 PARALLELE REVISIONEN, Gesang Nr. 2 DIE ZWEIHEIT DER NATUR, Gesang Nr. 3 RAUM-ZEIT-INDUSTRIE, Gesang Nr. 4 TRUTH TABLES, Gesang Nr. 5 LOGO KULTUR, Gesang Nr. 6 BOX MAN, Gesang Nr. 7 TECHNO-BODY, Gesang Nr. 8 THE WHEEL OF THE REEL, Gesang Nr. 9 ARCHITRON, Gesang Nr. 10 SCANSCAP, Gesang Nr. 11 TIME AS CODE-CHRONOKRATI