Mise en scene

'MISE EN SCENE' ist eine dramatisierte Aufzeichnung einer Handlung. In diesem Film werden mehrere Elemente, die über einen längeren Zeitraum eine große Rolle in meiner Arbeit spielten, zusammengefügt: die Beziehung zwischen einer 'inszenierten Situation' und 'Realität', die Beziehung zwischen 'realer Zeit' und 'konstruierter Zeit', anschauen gegenüber angeschaut werden. Der Film besteht aus zwei getrennten Aufnahmen, die aus identischer Kameraposition gemacht wurden. Die Aufnahmen wurden im Labor aufeinanderkopiert. In der ersten Aufnahme wird ein Raum mit einer Frau besetzt. In dem Raum befinden sich ein Sofa, ein kleiner runder Tisch, ein Stuhl und einige Tücher. Die Frau arrangiert die Objekte zu einem Stilleben und trifft Vorbereitungen für die zweite Aufnahme. Diese Szene wurde in 'realer Zeit' über die Dauer von 10 Minuten gedreht. Bei der zweiten Aufnahme ist die Frau abwesend. Der Raum blieb, wie sie ihn verließ. Auf dem Sofa liegt ein nackter Mann in einer klassischen Pose. Seine Pose Ist an bekannte Gemälde angelehnt ('Olympia' von Manet und 'Grande Odalisque' von Ingres). Der Mann liegt dort über 4 Stunden, jede Stunde ändert er sehr langsam seine Pose. Reflektiertes Sonnenlicht gleitet langsam über seinen Körper. Diese Szene wurde ebenfalls als Einzelaufnahme gedreht und mit Zeitraffer auf die gleiche Länge wie die erste Aufnahme gebracht. Alle in beiden Aufnahmen präsenten Bestandteile treffen zusammen: die Frau, der Mann und das Stilleben erhalten eine gewisse Transparenz. Sie bewegen sich aufeinander zu und durcheinander hindurch