Gedicht vom Wind des Herbstes

Ausgangspunkt der Komposition »Gedicht vom Wind des Herbstes« ist das gleichnamige Gedicht des Kaisers Wu der Han-Dynastie, das Pei-Yu Shi transkribiert und in Wort und Bedeutung verändert hat. Als Rohmaterial für den elektronischen Teil des Stücks dienen vorher aufgenommene Saxofon- und Perkussionsklänge sowie Klaviermusik, die in ihre Elemente zerlegt und transformiert wurden. Dieses Material wird neu geordnet, mit Hall versehen, überlappend gemischt, frequenzangepasst und durch ein 8-Kanal-System zeitverzögert. Pei-Yu Shi ermöglicht einen Dialog zwischen den Musikern und ihren multiplen Spiegelvarianten und versucht, diese Ebenen auf einzigartige Weise zu kombinieren. Dabei betont sie die „Verschönerung“ eines einzigen Klangs und erschafft eine volle klangliche Textur, um die Bilder des Gedichts zu konzeptualisieren. »Gedicht vom Wind des Herbstes«: Winde des Herbstes, Wolken in Weiß, Fangen an, zu fließen. Gras, Bäume, [f]allen ins Gelb. In Richtung Süden, Die Wildgänse kehren zurück Cymbidium goeringii, Chrysantheme, Wie schimmernde Berge und klares Wasser, Nicht zu vergessen. Gebäude des Schiffes, mitten auf dem Wasser. Wellen, wirbeln. Trommeln, [b]lasen, [s]ingen dazu auf den Takt des Schlages. Äußerste Grenze, Freude mit Trauer. Nicht zu erinnern, Wie lange diese Schönheit noch hält