Schweizerischer Kinderfreund : ein Lesebuch für Bürger- und Volksschulen

[hrsg. von Johannes Schulthess]Titelvignette in HolzschnittDas ausführliche Vorwort von Johannes Schulthess gibt Auskunft über die Entstehung dieses Lesebuchs, über die damit angestrebten Ziele, über die bei der Zusammenstellung der Texte angewendeten Kriterien sowie über die verwendeten Quellen und ihre Bearbeitung. Ausserdem werden kurze methodische Hinweise für die Lehrer geliefert. Demnach entstand das Buch aus dem "Bedürfnis eines Lesebuchs für die Volksschulen, das nach und neben den eingeführten Schulbüchern religiosen [!] Inhalts gebraucht werden könnte, um der Jugend auch von zeitlichen Dingen die allgemein nützlichen und geziemenden Kenntnisse beyzubringen". Besonders Heinrich Rusterholz, der 1807 verstorbene Gründer eines Instituts für Lehrerfortbildung in Zürich, habe sich für ein solches Werk eingesetzt. Durch Spenden seiner Freunde sei der "äusserst wohlfeile Preis" möglich geworden. Auch die Titelvignette verweist auf Rusterholz. Sie zeigt eine Gruppe Kinder, von denen einige sein Grabmal mit Blumen schmücken und andere Bücher lesen. - Das angestrebte Lesebuch "sollte durchaus von einem Inhalt und einer Sprache seyn, dass die Kinder, auch wenn sie einst erwachsen wären, dass selbst die Eltern mit Nutzen und Vergnügen das Büchlein läsen, und fänden, es tauge nicht bloss für die Schule, sondern fürs Leben". Dabei sollten aber folgende Eingrenzungen beachtet werden: Es sollte "nicht eine Encyclopädie aller Schulkenntnisse und Schulkünste werden", da es sonst entweder zu weitläufig oder zu langweilig würde; "Religionslehre und Religionsgeschichte sollte wegbleiben, weil dafür jedes Glaubensbekenntnis [...] seine eigenen Katechismen, Lehr- und Lesebücher hat"; blosser Lehrstoff sollte wegfallen, weil dieser in ein Lehrbuch, aber nicht ein Lesebuch gehöre; ferner sollte alles unberücksichtigt bleiben, "was nicht für Jedermann, sondern nur für die eine und andere Volksklasse wäre, also technologische, landw