Bilderbuch zu den Geschichten des neuen Testaments : mit kurzen Erklärungen

(Zeichner und Stecher) Daniel Chodowiecki; (Stecher) Daniel Berger, Johann NussbiegelLaut Vorwort wurden die Kupfer schon 1787 als Beilage zu J.C. Lavaters "Messiade" verwendet. Daraus lässt sich das ungefähre Erscheinungsjahr ableiten, spricht doch das Vorwort von einem "vor bald dreyssig Jahren ausgesprochene[n] Urtheil Lavaters" über die Bilder. "Der bedeutende, wenn schon nicht zu hohe Preis" der Stiche wird als Ursache dafür gesehen, dass die Verleger "eine beträchtliche Anzahl vollkommen guter Abdrücke" nicht absetzen konnten und deshalb hier "in verhältnissmässig sehr wohlfeilem Preise" neu herausgeben. Der Autor des Vorworts betont, dass das Werk nicht im Widerspruch zur Bilderfeindlichkeit des Protestantismus stehe, dass "das Bedürfnis einer anschaulichen Vorstellung heiliger Personen und Begebenheiten" nie ganz verdrängt werden könne: "[...] denn aus den Kirchen sind die Bilder mit Hülfe der zugleich mit der Reformation aufblühenden Kupferstecherkunst, in die heiligen Bücher hinübergezogen, und da nicht bloss geduldet, sondern gerne gesehen worden, und haben auch überall wo sie nicht abgeschmakt, kunstlos oder fantastisch waren, vorzüglich zur Erweckung des religiösen Sinnes bey der Jugend vieles beygetragen. Diese Absicht ist auch bey den gegenwärtig diese Bilder begleitenden Erklärungen hauptsächlich ins Auge gefasst worden, wenn gleich der Verfasser den Ton eines Kinderschriftstellers eben so wenig als den des gelehrten Theologen angestimmt hat, der freylich über das Zeit und Ortgemässe der Darstellungen, über einzelne Erklärungen sowohl als über ganze Erzählungen [...] mancherley Einwendungen machen könnte, die indessen andere Sammlungen dieser Art gewiss in noch grösserem Masse treffen würden." - Jeder Tafel ist eine kurze, 5- bis 10-zeilige Erklärung und die Angabe der entsprechenden Bibelstelle beigefügt