Die politische Ökonomie der Remittances. Eine Untersuchung der Rolle der Remittances und die damit verbundenen Herausforderungen und Auswirkungen im Kontext von Afghanistan und Österreich

Ziel dieser Masterarbeit ist es die kontextuellen (Ausgangs-)Bedingungen in Afghanistan sowie die ökonomischen und sozialen Remittances im Kontext von Österreich und Afghanistan und die damit verbundenen Herausforderungen und Auswirkungen explorativ zu erforschen. Durch das Heranziehen von bestehender Literatur und Datenbanken sowie durch leitfadengestützte Interviews wird der Kreislauf der Migration ausgehend vom Herkunftsland, über die Migration nach Europa, Integration in Österreich sowie die Rückkehr ins Herkunftsland basierend auf dem Konzept der sozialen Remittances analysiert, mit dem Ziel ein ganzheitliches Bild zu skizzieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die ökonomischen Remittances von Österreich nach Afghanistan hinsichtlich der Höhe überschätzt werden und den Nachbarländern Iran und Pakistan diesbezüglich eine weitaus höhere Bedeutung beigemessen werden muss. Bei der explorativen Erforschung der sozialen Remittances hat sich herausgestellt, dass es keinen Automatismus gibt und sowohl positive als auch negative Dynamiken damit verbunden sein können. Zudem hat sich gezeigt, dass soziale Remittances nicht nur vom Aufnahme- ins Herkunftsland, sondern auch umgekehrt soziale Remittances vom Herkunfts- ins Aufnahmeland fließen. Auch die Auswirkungen und Herausforderungen in Österreich und Afghanistan sind vielschichtig. In Österreich stellt vor allem die Arbeitsmarktintegration der AfghanInnen eine zentrale Herausforderung dar, während Afghanistan sowohl durch die großen Migrations- und Fluchtbewegungen mit Brain-Drain, aber auch gleichzeitig mit der massiven Anzahl an RückkehrerInnen vor allem aus den Nachbarländern zu kämpfen hat. Speziell die RückkehrerInnen sind mit mangelnden Perspektiven und Schwierigkeiten bei der Reintegration konfrontiert.The aim of this master thesis is to investigate the contextual conditions in Afghanistan, and subsequently to explore the economic and social role of remittances as well as the underlying challenges and impact in the context of Afghanistan and Austria. The cycle of migration is analyzed, starting from the country of origin, the subsequent migration to Europe, integration into Austria as well as the return to the country of origin based on the concept of social remittances. Existing literature and databases are used and guided interviews conducted to draw a holistic picture. The results show that the economic remittances from Austria to Afghanistan are overestimated in terms of volumes, and the neighboring countries Iran and Pakistan have to be given far greater importance in this respect. Explorative research has shown that there is no automatism in regard with social remittances and that both positive and negative dynamics can be connected with them. This thesis has shown that social remittances do not only remit one way from the host country to the country of origin, but also vice versa there are also social remittances which remit from the country of origin to the host country. The impact and challenges in Austria and Afghanistan are also complex. In Austria, the integration on the labor market of the Afghan people is one of the key challenges, while Afghanistan has to cope with the consequences of the large emigration flows, i.e. brain drain, on the one hand, and with the massive number of returnees mainly from the neighboring countries at the other hand. Especially the returnees lack perspectives after their return and have difficulties to cope with their reintegration.vorgelegt von: Petra OberbergerAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersWien, FH Campus Wien, Masterarb., 201