Die Zweite Republik im Schulbuch

Ziel dieser durchgeführten Schulbuchanalyse war es, herauszufinden, welche Differenzlinien beziehungsweise Gemeinsamkeiten, hinsichtlich der Präsentation der Geschichte der Zweiten Republik Österreichs, in fünf unterschiedlichen Geschichtslehrwerken bestehen. Des Weiteren sollte auch, abgeleitet von dieser Fragestellung, geklärt werden, welche Attribute ein „gutes“ Geschichtsschulbuch prägen, welchen curricularen und an- deren Einflussfaktoren die Erstellung eines Schulbuches unterliegt und auf welche Art und Weise das Themenfeld der Geschichte der Zweiten Republik Österreich der/dem Leser/in strukturell dargelegt wird. Hierfür wurden drei Schulbücher aus dem Jahr 2017 und zwei Schulbücher aus dem Jahr 2007 für die Untersuchung herangezogen. Die Analyse ist dabei mittels Anwendung einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring vorgenommen worden, da keine allgemein anerkannte wissenschaftliche Methodik zur Durchführung solch eines Vorhabens existent ist. Zu den abgeleiteten Fragestellungen ist zu erwähnen, dass ein „gutes Schulbuch“ wissenschaftlich geprüfte Fakten nennen und didaktische Richtlinien beachten sollte. Des Weiteren sollte eine politisch korrekte Darstellungsweise eingehalten werden. Was die Einflussfaktoren betrifft, können folgende genannt werden: Produktions-, Distributions- und behördliche Faktoren sowie das Curriculum. Der Analyse des strukturellen Aufbaus der Untersuchungsobjekte wurde ein ganzes Kapitel gewidmet, in dem Seitenanzahlen bestimmter Themenfelder als auch Kapitel untersucht und zueinander in Bezug gestellt worden sind. Nach der Erhebung wurden sechs Cluster geschaffen (= 1. Schuldfrage NS-Zeit, 2. Wiederauf- bau/Souveränität, 3. Ära Kreisky, 4. Koalitionsregierungen, 5. Gegenwart/EU-Beitritt, 6. Erklärung des politischen Systems) welche die in jedem Schulbuch wiederkehrenden Themenfelder bündeln. Jeder Clusterpunkt bildete anschließend ein für jedes Lehrwerk zu analysierendes Themengebiet, welchem jeweils ein ganzes Kapitel gewidmet worden ist. Hierbei ist festzuhalten, dass der Vergleich der älteren mit den jüngeren Schulbüchern keine gravierenden Unterschiede, bezüglich der Aufbereitung des historischen Materials, sichtbar werden lässt. Die einzelnen, durch unterschiedliche Verlage herausgegebenen Lehrwerke jedoch, durchaus durch eine Vielzahl an differentiellen Entitäten geprägt sind.The aim of the conducted analysis of schoolbooks was to investigate the similarities and differences concerning the history of the Second Republic of Austria between five distinct history textbooks. Furthermore, the questions, derived from this issue, on which attributes characterize a “good” schoolbook, which curricular and other factors influence the construction of a schoolbook and how the topic of the history of the Second Republic Austria is structurally presented to the reader were addressed. For this purpose, three schoolbooks from the year 2017 and two schoolbooks from 2007 were analyzed. A qualitative content analysis according to Mayring was conducted, as no generally accepted method for such a study exists. Regarding the derived questions, it is worth mentioning that a “good” schoolbook should present facts, which are scientifically proven and consider didactic principles. Additionally, a politically correct form of presentation should be followed. As concerns the factors of influence, the following are relevant: factors of production, distribution, administration as well as the curriculum. A whole chap- ter is about the analysis of the structural organization of schoolbooks, in which pages and chapters of specific topic areas were investigated and compared. After this, six clusters were created (1. Question of fault NS-time, 2. Reconstruction/sovereignty, 3. Era Kreisky, 4. Coalition governments, 5. Present and EU-accession, 6. Explanation of politi- cal system), which represent the recurring topic areas in every schoolbook. In the following, every cluster framed one topic area to be analyzed for every book. At this, it can be stated that the comparison between the older textbooks with the younger ones revealed no strong distinctions as far as the representation of historic material is concerned. However, the individual schoolbooks released by different publishing companies show a multitude of relevant differences