Die Umsetzung ausländischer strafgerichtlicher Entscheidungen in Österreich

Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Komplexität der Vollstreckung einer ausländischen strafgerichtlichen Entscheidung in Österreich durch die österreichischen Justizbehörden darzustellen. Behandelt werden jene Fälle, in denen es zu Ersuchen um Vollstreckung von ausländischen Gerichten verhängten Sanktionen in Österreich, sowie jene Fälle, in denen es zu Ersuchen um Auslieferung der betroffenen Personen an die ersuchenden Staaten zum dortigen Strafvollzug kommt. Im ersten Schritt wird geklärt, wer für die Behandlung des einlangenden Ersuchens zuständig ist und welche Rolle hierbei die österreichischen Gerichte, die Staatsanwaltschaften und das BMJ spielen. Aufgrund der großen Anzahl an internationalen sowie auch bilateralen Übereinkommen und den nationalen Rechtsvorschriften werden im Rahmen dieser Diplomarbeit ausschließlich das ARHG, EuAusliefÜbk, EU-JZG, ZiGG, ZusIStrGH, das europäische Übereinkommen über die internationale Geltung von Strafurteilen sowie der Vertrag der Republik Österreich mit Kuba über die Vollziehung gerichtlicher Entscheidungen in Strafsachen behandelt. Dargestellt werden die, allen im Rahmen dieser Arbeit behandelten Rechtsvorschriften gleichsam innewohnenden, Gründe und Umstände, die zur Ablehnung eines ausländischen Ersuchens führen, zudem jene Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Vollstreckung des Ersuchens durch die österreichischen Justizbehörden erfolgen kann. Besonderheiten bezüglich des Vollzugs der Sanktion in Österreich und weitere speziellere Kriterien, betreffend die Auslieferung der betroffenen Person, werden bei den jeweilig behandelten, einzelnen Rechtsvorschriften angeführt. Die ausländischen justiziellen Entscheidungen - aufgrund derer in Österreich die Sanktionen vollstreckt werden - sprechen Freiheitsstrafen und Geldstrafen aus. Ebenso findet auch die Thematisierung der Überwachung von alternativen Sanktionen und Bewährungsmaßnahmen Eingang in vorliegende Arbeit.The subject of this thesis is to display the complexity in the enforcement of a foreign criminal court decision in Austria. Two major proceedings are presented. One deals with cases in which there are requests for enforcement of foreign-imposed sanctions in Austria and the other one covers those cases in which requests for extradition of the persons concerned to the requesting states are made for their own national enforcement. The first step is to clarify who is responsible for the foreign request and what role the Austrian courts, prosecutors and the federal ministry of justice assume. Due to the large number of international and bilateral agreements and the national legislation, this thesis deals solely with the ARHG (extradition and legal assistance law), EU-JZG (law on judicial cooperation between the member states of the EU), EuAusliefÜbk (European convention on extradition), ZiGG (law on cooperation with the international courts), ZusIStrGH (law on cooperation with the international criminal court), European convention on the international validity of criminal judgments and the treaty of the Republic of Austria with the Republic of Cuba on the enforcement of judgments in criminal matters. The reasons and circumstances leading to the rejection of a foreign extradition request, as well as the requirements that must be fulfilled for the enforcement of the request are presented. The specifics in the enforcement of the sanction in Austria and other noteworthy criteria concerning the extradition of a person are mentioned in the respective part of this thesis. In the context of this work the foreign judicial decisions, respectively the sanctions that should be enforced in Austria are imprisonment and fines. The thesis covers to a certain extent, also the monitoring of alternative sanctions and probation measures.vorgelegt von Max KerschbaumerZusammenfassung in DeutschAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2019(VLID)437021