Linguistic and neurobiological aspects of language acquisition in children with specific developmental disorders

In den letzten Jahren wurde die Erforschung der Auswirkungen neurobiologischer Anomalien auf die Sprachentwicklung bei Kindern mit Entwicklungsstörungen für ihr Potenzial anerkannt, wertvolle Beiträge zum Verständnis der Beziehung zwischen Gehirn und Verhalten zu leisten. Ist das wissenschaftliche Wachstum dieses Forschungsbereichs jedoch ausreichend, um Interventionsmöglichkeiten effizient zu fördern und diese für jedes betroffene Kind zu individualisieren? Um diese Frage zu beantworten, werden in dieser Diplomarbeit Studien verglichen, die sich mit dem Spracherwerb bei Kindern mit Down-Syndrom und Williams-Syndrom beschäftigen. Weiters werden diese Studien mit jenen zum Thema Spracherwerb bei Kindern mit typischer Entwicklung verglichen. Beeinträchtigungen und Spracherwerb werden dazu aus der kognitiven-, neurobiologischen- und genetischen Perspektive untersucht. Eine Darstellung der Gehirn-Anatomie wird in der Diplomarbeit ebenfalls illustriert. Darüber hinaus werden eine medizinische und sprachliche Charakterisierung sowie ein Überblick über neurobiologische Aspekte der jeweiligen Entwicklungsstörung geboten. Zudem wird ein Schwerpunkt auf sprachliche Entwicklungsstufen betroffener Kinder und auf kognitive Bereiche gelegt, in denen Stärken und Defizite festgestellt wurden. Die in dieser Arbeit diskutierte Literatur zeigt, dass sich die inhomogenen Sprachprofile von Kindern mit Down-Syndrom oder Williams-Syndrom im Laufe ihres Lebens verändern. Deshalb erkennen Forscher zunehmend an, dass sich angeborene Spezifikationen und Einflüsse der Entwicklung gegenseitig ergänzen. Die Vorteile der Synergie zwischen konstruktivistischer und nativistischer Sichtweise spiegeln sich in der frühen und präzisen Erkennung von Beeinträchtigungen sowie in der Entwicklung von interdisziplinären Interventionen wider. Während jüngste Studien kritische Denkprozesse vorangetrieben haben, ist die Natur des Spracherwerbs bei Kindern mit Entwicklungsstörungen noch nicht gänzlich geklärt.In recent years, research into the impact of neurobiological abnormalities on the acquisition of language in children with developmental disorders has become recognised for its potential to make valuable contributions to the understanding of the brain-behaviour relationship. We should ask, however, whether the growth of this research area is sufficient enough to cultivate effective intervention in accordance with each affected childs disability profile. To answer this question, this thesis examines findings regarding language acquisition in children with Down syndrome and Williams syndrome and compares them to research on language acquisition in typically developing children. Therefore, disabilities and language acquisition will be investigated from several different perspectives: cognitive, brain and genetic. Furthermore, an accurate depiction of the anatomy of the brain, a linguistic and brief medical characterization as well as an outline of neurobiological aspects of the respective disorders will be provided. Moreover, emphasis is put on linguistic milestones of affected children and on the cognitive domains where strengths and deficits have been detected. The literature discussed in this thesis consists of several studies that have revealed that the uneven language profiles in children with Down syndrome and Williams syndrome change throughout their lifespan. This is why researchers are now adopting the emerging understanding that innate specifications and aspects of development, such as age and environmental impact, indeed complement each other. The benefits of the synergy of the constructivist and the nativist view are reflected in early and precise recognition of language impairments and the provision of multidisciplinary intervention. While recent findings have driven the progression of critical thought processes, the precise nature of language acquisition in individuals with developmental disorders remains somewhat elusive.vorgelegt von Bernadette AtzlingerZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2019(VLID)386485