Der Tod reicht allen die Hand - Totentänze des Mittelalters und der Frühen Neuzeit

Der Totentanz stellt eine Verbindung zwischen dem Tod als Lebensende und dem Tanz als Ausdruck von Lebenslust dar. In der Kunstgeschichte findet sich die Gattung des Totentanzes verbildlicht auf zahlreichen Darstellungen wieder. Hierzu zählen vorwiegend Totentänze als Wandmalereien, in Gemälden und als Illustrationen in Druckwerken. Die Botschaft eines Totentanzes besagt, dass alle Menschen spätestens im Tod gleich sind. Somit ist es am Lebensende nicht mehr von Bedeutung, welchen Beruf oder welchen Stand der Mensch im Leben hatte und ob er zum Beispiel reich, arm, alt oder jung war. Die Entstehung der Gattung des Totentanzes kann als gesamteuropäisches Phänomen angesehen werden. Ihre Ursprungsepoche ist das Mittelalter. Zu dieser Zeit gab es den Volksglauben an die zu Mitternacht auf dem Friedhof tanzenden Toten. Es kam zur Verschmelzung des Tanzes auf dem Friedhof mit dem Totentanz als Reigen diverser Ständevertreterinnen und Ständevertreter. So finden sich in den Totentanzdarstellungen zumeist eine Todesfigur und ein Mensch in abwechselnder Reihenfolge abgebildet. Die Tradition des Totentanz-Reigens wurde in der Frühen Neuzeit mit einigen Veränderungen weitergeführt. Die vorliegende Masterarbeit behandelt den Ursprung des Totentanzes und analysiert dessen Entwicklung ausgehend vom Ende des 14. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, vom Mittelalter bis zum Ende der Frühen Neuzeit. Des Weiteren werden Typen und Kategorisierungen anhand diverser Totentanzdarstellungen vergleichend herausgearbeitet, wobei hierbei das Hauptaugenmerk auf Beispielen aus dem deutschsprachigen Raum liegt.The Dance of Death constitutes a connection between death as the end of life and a dance as an expression of joy and pleasure in life. In Art History the genre of the Dance of Death is present on many illustrations such as mural paintings, paintings and in printed work. The key message of the Dance of Death refers to every woman and man being equal when facing death. At the end of life, categories like social levels and influence, wealth and poverty, maturity and youth lose their strength and validity. The origins of the genre date back to the Middle Ages and are to be seen as pan-European phenomenon. A popular medieval belief, that the deceased were dancing on the cemetery at midnight, had an important impact on illustrations of the Dance of Death as a round dance, mostly showing alternately figures of death and the living. The tradition of the round dance of the Dance of Death was continued to the Early Modern Period, but with some innovations. The present Master thesis deals with the origins and the development of the Dance of Death from the beginning of the 14th until the end of the 18th centuries, from the Middle Ages until the end of the Early Modern Period. The emphasis lies on types and categories of how Dances of Death were created and understood, mainly focusing on selected illustrations of the German speaking countries.vorgelegt von Karin RiedlZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019(VLID)434213