Zur Bedeutung aktiver Physiotherapie bei chronischen Rückenleiden aus PateintInnen Sicht

Der Physiotherapie wurde in den letzten zehn Jahren immer mehr an Aufmerksamkeit zuteil. Physiotherapeutische und auch physikalische Maßnahmen wurden immer mehr ein zentraler und nun mehr unumgänglicher Bestandteil des Gesundheitssystems. Die Weiterentwicklung der Therapiekonzepte sowie Therapiemaßnahmen ist somit ein Kriterium zur Qualitätssicherung dieses Gesundheitsberufes. Diese wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich zum einen mit der Aufarbeitung reliabler und valider Erkenntnisse zu physiotherapeutischen Interventionen bei chronischen Rückenbeschwerden, zum anderen mit der Darstellung von PatientInnen Erwartung/ Motivation in Bezug auf die physiotherapeutische Behandlung bei chronischen Rückenleiden sowie deren Wechselwirkung mit derer eigenen Aktivitätssituation.Die Erwartungshaltung der CLBP PatientInnen in Bezug auf körperliche Aktivität in der Physiotherapie sind unumstritten vorhanden. Es wird sowohl in der physio-therapeutischen Therapiesitzung als auch in Bezug auf Heimübungen mit kör-perlicher Aktivität von Seiten der PatientInnen gerechnet. CLBP PatientInnen sind selbst meist „moderat“ körperlich aktiv in Freizeit und Beruf und wollen sich dies auch erhalten bzw. durch therapeutische Interventionen vor allem eine Schmerzlinderung herbeiführen um auch in Zukunft aktiv und beweglich sein zu können. Die Forschungsfrage des Zusammenhangs von körperlicher Aktivität und der Erwartung an diese physiotherapeutische Behandlungsserie erweist sich als sta-tistisch nicht gegeben. Somit wird die Nullhypothese beibehalten. Auch ge-schlechterspezifisch ist lässt sich statistisch kein Unterschied in Bezug auf die Erwartungshaltung körperlicher Aktivität (Bewegung) in dieser physiotherapeuti-schen Behandlungsserie ersehen. Männer wie Frauen erwarten gleichermaßen körperliche Aktivität in dieser physiotherapeutischen Behandlungsserie. Somit wird auch diese Nullhypothese beibehalten. Die Forschungsfrage nach dem Un-terschied zwischen subjektiver rehabilitativer Erwartungshaltung und der ab-schließenden Wirkungsbewertung dieser weist in vier von fünf Dimensionen Un-terschiede auf. In den Dimensionen Bewegung, Gesundheit, Krankheitsbewälti-gung und Rente erweist sich die Erwartung als „übertroffen“. Im Nachfragebogen stimmen die Teilnehmenden in höherem Maße zu als im Vorfragebogen. Die Di-mension Erholung weist keine Signifikanz auf im Faktor Zeit. Zu dieser Frage-stellung wird die Nullhypothese abgelehnt und die Alternativhypothese ange-nommen. Die hohe Erwartungshaltung an die Dimensionen Gesundheit und Bewegung findet somit Bestätigung im Einklang mit der Literatur. Auch die mul-timodale Herangehensweise der PhysiotherapeutInnen im Rahmen der Möglich-keiten in den freien Praxen erweist sich als vorhanden, indem Kombinationen aus aktiven und passiven Therapiemaßnahmen genutzt werden. Es bietet sich hier die Sichtweise, dass CLBP PatientInnen, trotz Schmerzen und Einschrän-kungen, Agilität und eine hohe Erwartung an körperlicher Aktivität im physiothe-rapeutischen Setting voraussetzen. Auch die physiotherapeutischen Maßnah-men in freien Praxen werden im Einzelnen ausgeschöpft und kombiniert, um PatientInnen zielführend und langfristig Hilfestellungen anbieten zu können. Dieser Fragebogen Studie liegen Valide und Reliable Testinstrumente zugrunde. Lediglich der Fragebogen nach den Therapiemaßnahmen wurde von der Stu-dienleitung selbstständig hinzugefügt und ist aufgrund keiner Vergleichswerte weder als Reliabel noch als Valide einzustufen und somit ist die Aussagekraft kritisch an zusehe. Um die Thematik der Bedeutung aktiver Physiotherapie bei CLBP PatientInnen herauszuarbeiten war es wichtig dies aus PatientInnen Sicht zu erörtern. Dieser Blickwinkel eröffnet neue Einsichten und Herangehenswei-sen im physiotherapeutischen Setting. Von größter Bedeutung ist die individuelle Herangehensweise im multimodalen Aufbau anzusehen und vor allem, dass miteinbeziehen des aktuellen Standpunktes (physisch wie psychisch) der Patien-tInnen. Chronische PatientInnen gehen meist einen langen Leidensweg und werden von (Physio-) Therapeuten über einen dementsprechend langen Zeit-raum begleitet. Hier sollte der persönliche Umgang, das Gespräch, das abstecken von Erwartungen, Zielen und Motivationsfaktoren oberste Priorität haben um ge-meinsam in eine (für den Patienten, die Patientin zielführende) Richtung blicken zu können. Es werden weitere Forschungen in diesem Rahmen nötig sein, um physiotherapeutische Interventionen und Erwartungshaltungen der PatientInnen in einen Kontext zu bringen um daraus Rückschlüsse ableiten zu können. Auch zur weiteren Erforschung neuer praktikabler, aussagekräftiger und anwendbarer Assessmentinstrumente im physiotherapeutischen Setting in der allgemeinen Befundung sollte hiermit ein Anstoß gegeben werden. Die Limitationen der Herangehensweise dieses Studiendesigns sind im Kontext der Selbsteinschätzung der PatientInnen zu sehen. Weiters wurden Hintergrün-de wie Bildung, Umfeld, momentaner Berufsstand sowie Ursachen der chroni-schen Rückenbeschwerden und weitere Erkrankungen (Nebendiagnosen) in diesem Setting nicht erfragt. Es lassen sich somit ausschließlich Aussagen und Vergleiche in Bezug auf die subjektive Erwartungshaltung und Motivationsfakto-ren erbringen. Weiterführende Zusammenhänge und Aussagen sind spekulati-ver Art und nicht als Vergleichsmittel anzusehen.Physiotherapy has received more and more attention in the past decade. Physiotherapeutic as well as physical measures became more and more a central and now indispensable part of the health system. The further development of therapy concepts and therapeutic measures is therefore a criterion for quality assurance of this health profession. This scientific work deals on the one hand with the processing of reliable and valid findings on physiotherapeutic interventions in chronic back problems, on the other hand with the presentation of patients expectation / motivation regarding the physiotherapeutic treatment of chronic back problems as well as their interaction with their own activity situation. Expectations CLBP patients are unquestionably in terms of physical activity in physiotherapy. Both the physio-therapeutic therapy session and home exercises with physical activity are expected by the patients. CLBP patients themselves are usually "moderately" physically active in their leisure time and work and want to preserve this or bring about therapeutic interventions, especially a pain relief in order to be active and flexible in the future. The research question of the connection between physical activity and the expectation of this physiotherapeutic treatment series does not prove to be statistically valid. Thus, the null hypothesis is retained. Even in a gender-specific manner, statistically no difference can be seen with regard to the expectation of physical activity (movement) in this physiotherapeutic treatment series. Men and women alike expect physical activity in this physiotherapy treatment series. Thus, this null hypothesis is retained. The research question of the difference between subjective rehabilitative expectation and the concluding impact assessment shows differences in four out of five dimensions. In the dimensions of physical activity, health, illness management and pensions, the expectation proves to be "exceeded". In the demand form the participants agree more than in the preliminary questionnaire. The dimension recovery has no significance in the time factor. For this question, the null hypothesis is rejected and the alternative hypothesis is adopted. The high expectation of the dimensions of health and exercise thus finds confirmation in accordance with the literature. Also, the multimododal approach of physiotherapists within the scope of opportunities in free practices proves to be present, using combinations of active and passive therapies. It offers the view that CLBP patients, despite pain and limitations, require agility and a high expectation of physical activity in the physiotherapeutic setting. The physiotherapeutic measures in free practices are also exhausted and combined in order to be able to offer targeted and long-term assistance to patients. This questionnaire study is based on valid and reliable test instruments. Only the questionnaire for the therapeutic measures was added independently by the study director and can not be classified as Reliabel or Valide on the basis of any comparison values and thus the informative value is critically appraised. In order to elaborate the topic of the importance of active physiotherapy in CLBP patients, it was important to discuss this from a patient point of view. This perspective opens up new insights and approaches in the physiotherapeutic setting. It is of paramount importance to consider the individual approach in the multimodal structure and, above all, to include the current point of view (both physically and psychologically) of the patient. Chronic patients usually go a long ordeal and are accompanied by (physiotherapists) for a correspondingly long period of time. Here, the personal interaction, the conversation, the stake out of expectations, goals and motivational factors should have the highest priority in order to be able to look together in a direction (for the patient, the patient). Further research in this context will be needed to contextualise physiotherapeutic interventions and patient expectations in order to derive inferences. This should also give an impulse to the further investigation of new practicable, meaningful and applicable assessment instruments in the physiotherapeutic setting in general diagnosis. The limitations of the approach of this study design are to be seen in the context of the self-assessment of the patients. Furthermore, backgrounds such as education, environment, current occupation.Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüftSalzburg, Univ., Masterarb., 2019(VLID)375878