Frauenförderung im Bundesdienst

Thema dieser Arbeit ist die Frauenförderung im Bundesdienst. Quotenregelungen sind bereits seit 1993 im Bundesgleichbehandlungsgesetz verankert. Anhand der Novellen zum Bundesgleichbehandlungsgesetz werden das Konzept des Bundesgleichbehandlungsgesetzes und die Entwicklung der Quotenregelung, insbesondere die prozentuelle Anhebung der Quote, die Einführung der Öffnungsklausel und die Festlegung von Frauenförderungsplänen beschrieben. Die aktuelle Normstruktur der Quotenregelung, sowie die damit verbundenen Voraussetzungen wie gleiche Eignung, Unterrepräsentation, Öffnungsklausel und Festlegung von Frauenförderungsplänen werden anhand der gesetzlichen Vorgaben untersucht. Nachdem die Frauenförderungspläne der Ressorts in der Praxis sehr unterschiedlich gestaltet sind, werden die Frauenförderungspläne des Bundesministeriums für Inneres sowie des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz näher beschrieben. Entscheidungen der Bundesgleichbehandlungskommission geben darüber Aufschluss, dass die Auslegung des Begriffs „gleiche Eignung“ bei der Anwendung der Quotenregelung mangels genauerer gesetzlicher Vorgaben Schwierigkeiten bereitet. Die Konsequenzen aus der Nichtbefolgung des Frauenförderungsgebotes werden beschrieben, wobei die Beweislastregelung und die begrenzten rechtlichen Möglichkeiten für die nicht zum Zug gekommene Bewerberin kritisch hinterfragt werden. Die restriktive Interpretation des Frauenförderungsgebotes in der Judikatur und die unterschiedliche Ansicht der Judikatur ob ein Verstoß gegen das Frauenförderungsgebot eine Diskriminierung darstellt, wird anhand von Gerichtsentscheidungen erörtert. Kritik der Literatur, dass Frauenförderung bei Unterrepräsentation und somit bei einem Defizitansatz ansetzt, bildet den Abschluss der Arbeit.eingereicht von Tamara KerblUniversität Linz, Diplomarbeit, 2019(VLID)376633