Freiprogrammierbares Lab-on-Chip System zur Einzelpartikelverabreitung für Anwendungen in der Nanomedizin.

Eine der großen zukunftsträchtigsten Technologien des 21. Jahrhunderts ist die Nanotechnologie. Sie erlaubt im Zusammenspiel mit der Biotechnologie die gezielte Herstellung und kontrollierte Handhabung von Materialien auf der Größenskala des Lebens, also der Nukleinsäuren und Proteinen in den Zellen des menschlichen Körpers. Aus der Zusammenarbeit der Nanotechnologie mit dem wachsenden Wissen um die Funktionsweise dieser Moleküle entsteht eine neue Disziplin, die Nanomedizin. Nicht nur durch den demographischen Wandel verändert sich auch die Häufigkeit bestimmter Krankheitsbilder und die Notwendigkeit einer gezielten Diagnose zur abgestimmten Therapie ist dadurch gestiegen. Im Vortrag wird ein akustisch getriebenes Lab-on-a-Chip System vorgestellt, mit dessen Hilfe Analysen im Submikroliterbereich programmgesteuert, in kürzester Zeit und Ressourcen schonend auf einem Chip durchgeführt werden können. Der besondere Vorteil, der diesen „planaren“ System zu Grunde liegt, ist neben der beinahe universell einsetzbaren modularen Architektur ein im Vergleich zu herkömmlichen Mikrofluidik-Systemen sehr niedriger Herstellungspreis. Dadurch könnten die Chiplabore als Einweg-Testsysteme oder „Verbrauchsmittel“ auch Einzug in die flächendeckende Diagnostik finden. Es werden Beispiele aus unterschiedlichen medizinischen Bereichen vorgestellt, bei denen die kontaminationsfreie Analyse geringster DNA-Proben von entscheidender Bedeutung ist. Es werden Einzelzell PCR Verfahren im Submikroliterbereich für die Tumordiagnostik, DNAAnalysen aus einzelnen Bluttropfen und ancient-DNA Anwendungen für die Forensik und Pathologie und Matrixexperimente zum Verhalten von lebenden Zellen auf geringe Dosen ionisierender Strahlung vorgestellt