Die Prävalenzbestimmung von Hepatitis C in einem definierten Patientenkollektiv mittels eines Schnelltestverfahrens

1 Zusammenfassung Die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus ist eine ernstzunehmende chronische Erkrankung, die in der Allgemeinbevölkerung häufig unterschätzt wird. Die frühzeitige Erkennung und Einleitung einer Therapie sind maßgebend für Verlauf und Prognose. 1.1 Hintergrund und Ziele Ziel der Arbeit war eine Analyse der Prävalenz für Hepatitis C an der Medizinischen Klinik 1 des Universitätsklinikums Erlangen, anhand des „INFO-HCV-Schnelltests“. Zusätzlich wurden die klinische Tauglichkeit des Schnelltests und eine mögliche dauerhafte Einführung in den Klinikalltag praktisch erprobt. 1.2 Methoden Die Untersuchung erfolgte mittels des „INFO-HCV-Schnelltests“ der Firma Nal von Minden. Insgesamt 1001 freiwillig teilnehmenden Patienten der Medizinischen Klinik 1 des Universitätsklinikums Erlangen wurde Blut in ein EDTA-Röhrchen abgenommen. Dieses Probenmaterial wurde zur Gewinnung von Serum bei 3000 Umdrehungen pro Minute für 10 Minuten zentrifugiert. Anschließend erfolgte das Aufbringen von 2 Tropfen des Serums auf die im Schnelltest vorgesehene Öffnung. Das Testergebnis konnte nach 10 Minuten abgelesen werden. 1.3 Ergebnisse und Beobachtungen In die Ergebniserfassung flossen 993 Patienten ein. 11 Teilnehmer wiesen eine Hepatitis-C-Infektion auf, die vor der Untersuchung bereits bekannt war. Einer dieser Patienten wurde mehrfach aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfasst, davon zu einem Zeitpunkt dreimal falsch-negativ. 982 Probanden wurden als „nicht infiziert“ eingestuft. Von diesen 982 Patienten wurde aber bei 112 initial ein positives Ergebnis verzeichnet. 81 Patienten konnten entweder durch zwei weitere negative Schnelltests oder durch eine HCV-Antikörper-Kontrolle verifiziert werden. Bei den Verbleibenden konnte keine Kontrolluntersuchung stattfinden. 1.4 Praktische Schlussfolgerungen Im Hinblick auf Handhabung und Geschwindigkeit bis zum Erhalt des Testergebnisses ist der „INFO-HCV-Test“ im Klinikalltag gut einsetzbar. Der hohe Anteil falsch positiver Ergebnisse zieht jedoch sowohl weiteren Zeit- als auch Kostenaufwand nach sich. Als kritisch einzustufen ist das falsch- negative Ergebnis. Letztendlich kann keine Aussage darüber gemacht werden, ob weitere falsch-negative Ergebnisse vorhanden waren, das heißt weitere Patienten mit dem HCV infiziert waren. Bevor nicht umfangreichere Studien vorliegen, kann der Test nicht zum Screening empfohlen werden