Zur Problematik des naturwissenschaftlichen Schulunterrichts - vor dem Hintergrund des Umgangs des Menschen mit der Natur

Im ersten Teil der Arbeit geht es um Problembereiche unserer heutigen wissenschaftlichtechnischen Naturbeziehung (– anthropologische, philosophische und historische Betrachtungen –). die durch Naturbeherrschung und ein säkulares Glücksversprechen gekennzeichnet ist. Diese Naturbeziehung befindet sich in einer umfassenden Krise.(ökologische Krise, atomare Krise, Energiekrise, Krise des Fortschrittsbegriffs, Zivilisationkrise, u.s.w.). Es kommt deshalb darauf an, auch andere, vernachlässigte, ausgegrenzte Aspekte in unserem Umgang mit der Natur wieder bewußt zu machen ( – Naturmythos – Naturästhetik – Lebensbegriff – Natürlichkeit versus Künstlichkeit – lebensweltliches, phänomenologisches, handlungsorientiertes Wissen – u.s.w.). Im zweiten Teil der Arbeit geht es um die Problematik / Misere des naturwissenschaftlichen Schulunterrichts heute, eingebunden in Spannungsfelder der naturwissenschaftlich-technischen Zivilisation. Bei der Mehrheit der Schüler wird eine eigene Mündigkeit und Urteilsfähigkeit nicht erreicht; vorherrschend ist Expertengläubigkeit gepaart mit einem hilflos, naiven Glauben an die „Segnungen“ von Wissenschaft und Fortschritt. Unübersehbar ist die Arbeit, v.a. im zweiten Teil, geprägt von biographischer Erfahrung als handelnder Lehrer im System Schule; es ist auch eine Selbstreflexion bzw. Selbstvergewisserung.Neben mancher resignativer Skepsis zeige ich auch hoffnungsvolle Alternativen für einen anderen Unterricht auf (Orientietung an der Reformpädagogik von Wagenschein und Rumpf). Alle Naturbeziehungen sollten erfahrbar sein (z.B.:phänomenologische, ästhetische, lebensweltliche, poetische Zugänge), nicht nur der naturwissenschaftlich-technische Naturzugang. Naturwissenschaft und Technik müssen immer in ihrer Aspekthaftigkeit, ihrer Ambivalenz, verstanden werden. Übergreifend geht es darum, die Erde als lebenswert zu erhalten und ein Sinnenbewusstsein im Menschen nicht zu verlieren