Knochenaugmentation mittels periimplantärer Elevation des ortsständigen Periosts

1.1 Hintergrund und Ziele Die Periostelevation, nach dem dynamischen und statischen Prinzip durchgeführt, wur-de bereits als neues Verfahren der Knochenaugmentation beobachtet. Allerdings ergab sich hierbei in Voruntersuchungen der Nachteil, die Elevationsapparatur in einem Zweiteingriff wieder entfernen zu müssen. Dies stellte den Hauptgrund zur Erforschung einer neuen Vorgehensweise dar. In dieser tierexperimentellen Studie sollte untersucht werden, ob es zum einen durch die Elevation des ortsständigen Periostes mittels über-stehender Implantate und somit unter Verzicht der Elevationsapparatur möglich ist eine Knochenregeneration zu erzielen und, ob diese zum anderen durch ein resorbierbares Kunststoffkäppchen steuerbar ist. Als Vergleichsgruppe dienten überstehende Implanta-te, bei denen eine epiperiostale Insertion erfolgte. 1.2 Material und Methoden Aufgrund der Ähnlichkeit der Knochenneubildungsrate und Knochendefektheilung zwischen Menschen und Hausschweinen wurden Hausschweine als Versuchstiere für diese Studie gewählt. Den Opferungszeitpunkten von 20, 40 und 60 Tagen wurden jeweils sechs Tiere zugeordnet. Insgesamt wurden somit 12 Tiere mit jeweils vier im Os frontale der Tiere befindlichen Implantate bei den Versuchsgruppen und sechs Tiere mit jeweils zwei epiperiostal inserierten Implantaten bei den Kontrollgruppen geopfert. Demzufolge ergab sich eine Anzahl von 60 Proben, welche sowohl mikroradiographisch als auch histologisch untersucht wurden. 1.3 Ergebnisse Bei den Implantaten mit den Kunststoffkäppchen zeigte sich in allen drei Opferungs-zeitpunkten ein geringer Anteil an neugebildetem Knochen, wobei die höchsten Werte zum dritten Opferungszeitpunkt mit 21,27 (± 8,17)% erreicht wurden. Im Vergleich dazu erreichte die Gruppe der Periostelevation ohne Kunststoffkäppchen mit einem Anteil an neugebildetem Knochen von bis zu 76,11 (± 12)% die höchsten Werte zum zwei-ten Opferungszeitpunkt. Die Kontrollgruppe zeigte einen prozentualen Knochenzu-wachs von bis zu 85,38 (± 7,88)% zum dritten Opferungszeitpunkt. Bei der histologi-schen Untersuchung zeigte sich vor allem bei der Periostelevation eine Knochenregene-ration bis zur vollen Implantathöhe. Auffallend war, dass die Knochenneubildung bei der Gruppe mit den PDS-Käppchen vor allem seitlich der Käppchen zu erkennen war und sich unter diesen nur wenig Knochen neu gebildet hat. 1.4 Praktische Schlussfolgerungen Durch eine Elevation des Periostes mittels inserierter Implantate ist generell eine Kno-chenregeneration zu erzielen, da diese unter Umgehung der Nachteile bisher angewand-ter Möglichkeiten eine einfachere Methode zur Knochenaugmentation darstellt, welches von großem Vorteil für die Klinik sein könnte. Die Verwendung des Kunststoffkäppchens hat sich nicht bewährt, da sich unter diesem nicht viel Knochen gebildet hat. Auffallend sind die Ergebnisse bei der Kontrollgruppe, da man sich vorher aufgrund der epiperiostalen Implantatinsertion keine Knochenrege-neration erhofft hatte