Experimentelle Studie zur Einschätzung der Mentalisierungsfähigkeit anhand von Cartoon-Bildergeschichten bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung

Nur wenige empirische Studien haben den Zusammenhang zwischen eingeschränkter Mentalisierungsfähigkeit bei der Borderline Persönlichkeitsstörung (BPD) und unzureichender elterlicher Versorgung oder elterlicher Trennungserfahrung während der frühen Kindheit erforscht. In unserer Studie unterschieden sich fünfzig Patienten mit BPD, im Vergleich zu Kontrollpersonen, im Rahmen einer Cartoon-Aufgabe nicht grundsätzlich hinsichtlich ihrer Mentalisierungsfähigkeit. Bei BPD Patienten jedoch korrelierte die Mentalisierungsfähigkeit invers mit mütterlicher Überprotektion, dem Fehlen von emotionaler Verfügbarkeit und mit Zurückweisung. Es konnten weitere bedeutende Prädiktoren für eine eingeschränkte Mentalisierungsfähigkeit bei BPD gefunden werden. Zusammenfassend spielt die Qualität der elterlichen Versorgung während der frühen Kindheit eine große Rolle in der Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit bei BPD. Die Auswahl der Mentalisierungsteste sollte Gegenstand weiterer Forschung sein