Die Pathogenese der HIV-Demenz

Trotz hoch aktiver antiretroviraler Therapie ist die Prävalenz von HIV-assoziierten neurokognitiven Störungen hoch. Die "Bystander Hypothese" postuliert mikroglial vermittelte Neurotoxizität unabhängig von viraler Replikation und Viruslast im Zentralnervensystem. Um dies zu untersuchen wurde ein Zellkulturmodell basierend auf primärer humaner Mikroglia und HIV-Partikel infizierten monozytären Zellen entwickelt. Als virale Determinanten mikroglialer Aktivierung wurden die frühen Schritte der Infektion und die Anwesenheit von viraler RNA im monozytären Zytosol identifiziert. Die Expression weiterer HIV-kodierter Gene hatte keinen verstärkenden Einfluss auf mikrogliale Aktivierung. Die funktionelle Relevanz entsprechender Zytokine wurde durch eine positive Korrelation mit Neurofilament H in Liquor cerebrospinalis von neurokognitiv asymptomatischen HIV-positiven Patienten bestätigt. Dies trägt zu einem tieferen Verständnis der inflammatorischen Vorgänge von Mikroglia in diesem Kontext bei