Mechanismen affektiver Störungen

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des ZNS. Es treten neben neurologischen Störungen auch affektive Störungen wie Depression und Angst auf. Der neurotrophe Faktor \(\textit {ciliary neurotrophic factor}\) (CNTF) hat Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf affektiver Störungen. Im Tiermodell der MS (EAE) konnte ein erhöhtes Angst- und Depressions-ähnliches Verhalten festgestellt werden. Diese Verhaltensänderungen korrelierten mit einer erhöhten TNF-\(\alpha\) Expression und einem Neuronenverlust im Hippocampus. CNTF -/- Mäuse zeichneten sich ebenfalls durch ein erhöhtes Angst- und Depressions-ähnliches Verhalten aus. Dieses Verhalten ist mit einem Verlust von Parvalbumin positiven Interneuronen und einer Reduktion des Serotoninlevels im Hippocampus assoziiert. Zusammenfassend konnte festgestellt werden, dass chronische Entzündungen und das Fehlen vom endogenen CNTF im ZNS Auswirkungen auf das affektive Verhalten im Tiermodell in Form von Angst und Depression haben