Depressionsprävalenz bei Patientinnen einer gynäkologischen Praxis

Der Anteil depressiver Patientinnen, die während eines gesamten Quartals eine gynäkologische Praxis aufsuchten, wurde mittels Fremd- (globale Einschätzung durch Behandlerin) und Selbstbeurteilung (BDI) ermittelt. Nach Literaturstudium wurden beim BDI zwei CutOff-Werte festgelegt, um zwischen nicht depressiv, leicht depressiv und manifest depressiv zu unterscheiden (CutOff 10/11 bzw. 17/18). Von insgesamt 1689 Frauen zwischen 16 und 80 Jahren wurden 1244 (73,7%) in die Studie eingeschlossen. Gemäß BDI-CutOff waren 24,4% wenigstens leicht depressiv, 8,8% manifest depressiv, nach globaler klinischer Beurteilung 34,4% wenigstens leicht depressiv. Mögliche Einflußfaktoren auf Depressivität wurden genauer untersucht: Alter (insbesondere Perimenopause/ Alter 45 bis 55 Jahre), Einnahme oraler Kontrazeptiva, postmenopausale Hormonsubstitutionstherapie, Berufstätigkeit. Es konnte gezeigt werden, dass auch in einer laufenden Praxis Depressivität einfach und kostengünstig zu erfassen ist