Auswirkungen von Handbewegungen auf die Aktivität visuomotorischer Neurone im Colliculus superior des Rhesusaffen (\(\textit {Macaca mulatta}\))

An einem wachen, sich verhaltendem Rhesusaffen ist untersucht worden, in wie weit der Colliculus superior (CS), eine Mittelhirnstruktur, in die Kontrolle visuell geführter Greifbewegungen involviert ist. Dazu wurden sowohl extrazelluläre Einzelzellableitungen in den intermediären Schichten des CS als auch Mikrostimulationen durchgeführt. Die Aktivität der Sakkadenneurone im CS ist eng mit der Ausführung von Sakkaden korreliert; dies gilt auch bei der Verkürzung der sakkadischen Latenz, wenn gleichzeitig Blick- und Handbewegungen zu einem peripheren Ziel durchgeführt werden sollen. Ausserdem werden die Sakkadenneurone in ihrer Aktivität durch gleichzeitig zur Sakkade ausgeführte Greifbewegungen moduliert. Die Mikrostimulationen haben ergeben, dass der CS sowohl an der Initiierung von Handbewegungen als auch an deren korrektem Ablauf beteiligt ist. Dabei konnte, wie bereits in humanpsychophysischen Experimenten beschrieben, eine enge Kopplung zwischen Auge und Hand beobachtet werden