Der Beitrag zeigt, wie in der deutschsprachigen Literatur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zwei sehr unterschiedliche Motivkomplexe, Pygmalion und Blaubart, als poetologische Reflexionsfiguren miteinander verknüpft werden, auch bzw. gerade weil sie als solche antagonistisch angelegt sind: Während das Generationsprinzip des Pygmalion die Verlebendigung des (weiblich kodierten) Kunstwerks in ganzheitlicher Gestalt impliziert, kann Blaubarts Blutkammer, in der die toten Frauen aufbewahrt werden, als musealer Raum begriffen werden; die toten (zerstückelten) Frauen erscheinen als ‚Ausstellungsstücke‘ seiner Kunst zu töten. Am Beispiel von F.W. Hackländers und E. Marlitts Blaubart-Erzählungen wird gezeigt, daß und wie in diese Verknüpfung ...