Felix Mendelssohn Bartholdys Liedern ohne Worte liegt gewöhnlich eine einfache dreiteilige Liedform mit überschaubaren Proportionen zugrunde. Anhand dreier Punkte im Formverlauf (Themenvorstellung im ersten Formteil, Übergang zur Reprise, Themenreprise) wird zu zeigen versucht, wie durch Erweiterung der achttaktigen Einheiten sowie die besondere Gestaltung der Harmonik und Motivik dieses Formgerüst aufgebrochen und gleichsam dynamisiert wird. Dabei wird insbesondere das Ineinander von Andeuten und (vorläufigem) Aufschieben eines (harmonischen, thematischen) Ziels als Sehnsuchtston und damit im Sinne einer romantischen Ästhetik gedeutet. Felix Mendelssohn Bartholdy’s Songs without words are generally written in a simple ternary form with st...