Athens „goldenes Zeitalter“ verkörpert aus unserer modern Sicht eine Epoche der Größe und Blüte in Kultur und Humanismus. Dafür zeugen uns der Parthenon, Phidias’ Skulpturen, Sophokles’ Tragödien, Aristophanes’ Komödien, Thukydides’ Geschichtswerk und die Anfänge sokratischer Philosophie. Die Zeitgenossen dagegen verbanden „Größe“ offenbar nur selten mit kulturellern Leistungen, sonder sahen sie als Resultat bemerkenswerter kriegerischer Erfolge, präzedenzloser Macht und Herrschaft und grenzenloser Freiheit, errungen von Bürgern, die aufgrund einer tief-prägenden bürgerlichen Ideologie ihre Pflicht in der Wahrung und Vergrößerung der militärischen und politischen Macht ihrer Gemeinde sahen. Athen war das erste griechischen Staatswesen, das ...