Expertenerfahrungen und -erwägungen zur Auswirkung der Epiduralanästhesie (PDA) auf die Komplikationsgeburt im Hinblick auf die Vermeidung der operativen Geburtsbeendigung

Die Periduralanästhesie gilt als Goldstandard zur Schmerzlinderung bei Geburtsschmerzen. Bei korrekter Anwendung ermöglicht sie eine Blockade der sensiblen Nerven unter Erhaltung der Motorik. Dadurch erfolgt eine Entlastung der Physis und Psyche der Gebärenden. In der Literatur wird oftmals ein erhöhtes Risiko für eine Sectio nach erfolgter intrapartaler PDA beschrieben. An Hand von Literaturergebnissen wurde ein Interviewleitfaden erstellt, der in den drei Kategorien regelrechte Geburt Komplikationsgeburt Schnittgeburt unterschiedliche Faktoren und Sichtweisen bezüglich der Auswirkungen der intrapartalen PDA überprüfen soll. Bei Expertenbefragungen mit sechs Fachärzten für Gynäkologie und Geburtshilfe, die auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung und leitenden Funktion an der Abteilung fundiertes Wissen mitbringen, wurde dieser Leitfaden angewandt. Diese sechs Expertenbefragungen wurden transkribiert und nach einer Kategorisierung interpretiert. Laut Experten, werden weder das maternale, noch das neonatale Outcome durch die Gabe einer PDA bei Komplikationsgeburten beeinflusst. Neben den bekannten Einflüssen der unterschiedlichen Geburtsformen auf die Outcome- Werte, sind den Experten keine weiteren geläufig. Lediglich der Umstand, ob es sich um eine Nullipara oder eine Multipara handelt, und, ob die Wahrscheinlichkeit bezüglich weiterer Geburten besteht, sehen die Experten als Entscheidungsgrundlage. Es wurde also festgestellt, dass eine intrapartale PDA bei Komplikationsgeburt vermutlich keinen Einfluss auf die Rate der sekundären Sectio hat. Unter gewissen Umständen könne eine PDA sogar eine Sectio zu Gunsten einer vaginal- operativen Geburt verhindern. Die oftmals befürchtete Erhöhung der Schnittentbindungsrate konnte nicht nachgewiesen werden, sie wurde von den Experten sogar als geringer eingeschätzt. Sie wirkt sich somit vermutlich positiv auf die Sectio- Rate bei Komplikationsgeburten und die psychische Stabilität der Gebärenden aus.This thesis deals with the question, if epidural anaesthesia has a positive impact on the rate of secondary caesarean section in births with occurring complications. It is common sense that epidural anaesthesia prolongs the ejection phase and decreases the contractions, which leads to a higher risk for the para to undergo a caesarean section. Based on literature an interview- guide line was created and six oral interviews with experts were performed. Experts stated that an intrapartal PDA in births with occurring complications does not effect the neonatal or maternal outcome and does not increase the secondary section rate. Furthermore, an intrapartal PDA can have a positive effect on the paras physis and psyche. The paras spasm reduces and the birth progresses. Particularly with regards to complications concerning a prolonged birth, a vacuum extraction can become an option. Under certain circumstances it can probably enable a vacuum extraction instead of a C-section, which comes with much higher risks. As complications allow to try a vaginal birth, a PDA is highly recommended.Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüftMedizinische Universität Wien, Diplomarb., 2019(VLID)348326