Die Frage nach dem Ende des Lernens : eine kritische Annäherung an das pädagogische Verständnis des lernenden Subjekts

Wenn man sich der pädagogischen Praxis heraus dem lernenden Subjekt kritisch annähern möchte, ergibt sich eine wichtige Frage, die sich in Bezug auf das Lernen stellt: Das Verhältnis zu sozialen (Lebenslangen Lernens) und biologischen (Neurowissenschaften) Perspektiven auf das Leben des Iernenden Subjekts. Das Leben bzw. das Lernen kann aus zwei Blickrichtungen betrachtet werden: So erscheint einerseits das Lernen als Teil des biologischen Lebens, wie etwa die technisch-naturwissenschaftlichen Narrative implizieren, und andererseits erscheint das Lernen als wichtiger Ausgangspunkt für ein gelungenes Leben in der gegenwärtigen Gesellschaft und darf somit kein Ende finden. Während das technisch-naturwissenschaftliche Narrativ davon ausgeht, dass das lernende Subjekt nicht nicht lernen kann und dieses Lernen noch gesteigert werden kann, so verspricht das bildungspolitische Narrativ dem lernenden Subjekt ein ‚gutes‘ Leben als Antwort auf die Herausforderung des lebenslangen Lernens. Beide Perspektiven sind gerade aus der pädagogischen Praxis heraus interessant, da mit einer Optimierung und Steigerung des Lernens über die Schule hinaus für das ‚gelungene‘ Leben der lernenden Subjekte vermeintlich gesorgt werde kann. Es zeigt sich, dass es bei der Frage nach dem lernenden Subjekt nicht nur um eine Abgrenzung von den technisch-naturwissenschaftlichen und bildungspolitischen Narrativen rund um das Lernen geht, sondern um die Frage nach der Bestimmung von beobachtbaren Kategorien in Bezug auf das Lernen, ohne dabei jedoch nach einem ‚Rezept‘ zu fragen.If one wants to approach the learning subject critically, an important question arises with regard to learning in practice: The relationship to social (lifelong learning) and biological (neuroscience) perspectives on the life of the learning subject. Life or learning can be viewed from two perspectives: On the one hand, learning appears to be part of biological life, as the technical-scientific narratives imply, and on the other, learning appears to be an important starting point for a successful life in today's society and must therefore not come to an end. While the technical-scientific narrative assumes that the learning subject cannot stop learning and that this learning can still be increased, the educational-political narrative promises the learning subject a 'good' life as an answer to the challenge of lifelong learning. Both perspectives are particularly interesting from the pedagogical practice since, with an optimization and increase of learning beyond school, the 'successful' life of the learning subjects can supposedly be ensured. It turns out that it is not only a question of distinguishing learning from the technical, scientific and educational narratives, but also of determining observable categories in relation to learning, without, however, asking for a 'recipe'.Zobl CorneliaZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Dissertation, 2018OeBB(VLID)359364