Globales und Interkulturelles Lernen an Berufsbildenden Schulen in Österreich

Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Stellenwert von Globalem und Interkulturellem Lernen im formalen Bildungswesen in Österreich unter besonderer Berücksichtigung der Berufsbildenden Schulen. Beide Konzepte bieten den SchülerInnen Möglichkeiten, Kompetenzen für eine zukunftsoffene Orientierung in einer globalisierten Welt zu erwerben, da es in der Schule nicht lediglich um die Vorbereitung auf die Arbeitswelt, sondern auch um die Persönlichkeitsbildung geht. Ausgangspunkt der Untersuchungen ist der geringe Bekanntheitsgrad dieser Konzepte, die dennoch - obwohl oft unbewusst – im Unterricht teilweise zur Anwendung kommen. Die Arbeit besteht aus einem allgemeinen Teil mit theoretischen Bezügen, in welchem zum einen die Schule als Institution, die mit pädagogischen Konzepten auf den Wandel in der gesellschaftlichen Entwicklung reagiert, dargestellt wird. Zum anderen werden die Inhalte wie auch Ziele von Globalem und Interkulturellem Lernen sowie die entsprechende LehrerInnenbildung erläutert. Ein internationaler Vergleich mit der Situation in Spanien rundet diesen Teil der Arbeit ab. Der darauffolgende empirische Teil basiert zunächst auf einer Datenerhebung mittels Fragebögen an Berufsbildenden Schulen und darauffolgenden ExpertInneninterviews mit Personen von Organisationen, die mit schulischer Bildungsarbeit betraut sind. Die Interviews werden dabei auf Basis der Grounded-Theory-Methodologie ausgewertet und interpretiert. Die Arbeit macht deutlich, dass die LehrerInnenausbildung der entscheidende Faktor dafür ist, um die Konzepte Globales und Interkulturelles Lernen zukünftig besser in den Unterricht zu integrieren. Neben der LehrerInnenausbildung können Schulautonomie und ein geeignetes Schulleitbild Rahmenbedingungen schaffen, die es ermöglichen diese pädagogischen Konzepte auf gesamtschulischer Ebene zu etablieren, damit sie nicht nur durch die Eigeninitiativen einzelner Lehrkräfte zur Anwendung kommen.The following master thesis deals with the impact of Global Education and Intercultural Learning within the formal educational sector in Austria, with particular emphasis on higher vocational schools. Both concepts offer students the means to gain competence for future oriented perspectives in a globalized world. Accordingly, school is not merely a preparation for the labor market. Its focus is also laid on the personal skills as well. The starting point for this examination is the low level of awareness of these concepts, although they are partly applied in teaching, however mostly unconsciously. The thesis consists of a general section with theoretical references, in which school is represented as an institution that is reacting to social development and change with particular pedagogical concepts. Furthermore, the contents and goals of Global Education and Intercultural Learning as well as the training of teachers are illustrated. This section concludes by comparing the situation in Spain. The empirical part consists of a first data collection conducted with a questionnaire at higher vocational schools. Based on the results of the questionnaire, expert interviews with representatives of organizations, which are involved in educational work at schools, were carried out. The interviews were assessed and interpreted on the basis of the Grounded-Theory-Methodology. The thesis reveals that teacher education is a crucial factor to better integrate concepts such as Global Education and Intercultural Learning in every day teaching in the future. However, to avoid that it remains the initiative of individual teachers more parameters are decisive. Besides teacher education, school autonomy and supportive guiding principles at schools can help to implement these concepts on an institutional level