Konflikt- und Verhandlungssituationen am Arbeitsplatz : Unterschiede zwischen deutscher und englischer Gesprächsführung

Digitalisierung und der voranschreitende technologische Fortschritt verändern die Art und Weise, wie in Unternehmen kommuniziert wird. In den letzten Jahrzehnten hat sich Englisch als Verkehrssprache etabliert, um die entstandenen Sprachbarrieren überwinden zu können. Doch welchen Einfluss hat Englisch als Lingua franca auf Kommunikation im Business Kontext? Die vorliegende Studie ging dieser Frage anhand eines Verhandlungsrollenspiels nach und untersuchte den Einfluss von Sprache auf das Kommunikationsverhalten bei Verhandlungen in einer Telefonkonferenz. Insgesamt wurden 19 deutschsprachige und 19 englischsprachige Verhandlungen durchgeführt, welche eine zusätzliche Konfliktsituation beinhalteten. Die einzelnen Aussagen der Versuchspersonen wurden als positive und negative Kommunikationsstrategien kodiert und daraus die relativen Häufigkeiten berechnet. Anschließend wurden die Kommunikationsstrategien zu einem positiven und negativen Verhaltenscluster aggregiert und eine Varianzanalyse berechnet. Insgesamt konnte kein Einfluss der Sprache auf das Kommunikationsverhalten gefunden werden, jedoch wurde in englischsprachigen Verhandlungen im Durchschnitt schneller verhandelt als in deutschsprachigen Verhandlungen. Die Ergebnisse zeigten zudem, dass über alle Verhandlungen hinweg, die Konfliktlösung zu mehr positiven und weniger negativen Kommunikationsstrategien in der Verhandlung führte.Digitization and advances in technology are changing the way companies communicate. In recent decades, English was established as a lingua franca to overcome the language barriers that have arisen. But what influence does English as a lingua franca have on communication in a business context? The present study explored this issue through a negotiation role play and examined the influence of language on the communication behavior during negotiations in telephone conferences. A total of 19 German-speaking and 19 English-speaking negotiations were conducted, which included an additional conflict situation. The statements of the subjects were divided into positive and negative communication strategies and from this the relative frequencies were calculated. After that the communication strategies were aggregated into a positive and negative behavioral cluster and an analysis of variance was calculated. Overall, no influence based on language in the communication behavior could be found. However, English-speaking negotiations were on average faster negotiated than German-speaking negotiations. The results also showed that across all negotiations, conflict resolution led to more positive and less negative communication strategies in negotiationvorgelegt von Lippitsch David, BScZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019(VLID)355947