Glaseum : Alltags- und Industriekultur in Schneegattern : ein Museumskonzept

Die Erzeugung von Glas verortet sich zwischen Handwerk, Kunst und Industrie und verlangt ein hohes Maß an intensiver Zusammenarbeit. Dies spiegelt sich in gewisser Weise auch im sozialen, kulturellen und politischen Leben des ehemaligen Glasmacherdorfes Schneegatterns (OÖ) wider. Um 1790 wurde dort die erste Glasfabrik erbaut, 2009 stellte die letzte ihre Handproduktion ein. Ziel der Masterarbeit ist es, die Alltags- und Industriekultur Schneegatterns in ein ethnografisches Museumskonzept zu fassen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die sozialen und kulturellen Bedeutungen der jeweiligen Erinnerungen der Arbeiter_innen in Verbindung mit den (Glas-)Objekten. Die Ausstellungsobjekte im Museum stehen jedoch nicht für sich, sondern sind vor allem auch Zeugen vergangener Zeiten. Es gilt sich in der Museumsarbeit also auf die Suche zu machen nach Zusammenhängen, nach Kontexten und lebensweltlichen Bezügen der Gegenstände, erst so wird Geschichte lebendig.Um an diese Informationen zu gelangen, haben sich die Methoden der ethnografischen Feldforschung, zusätzlich zur historischen Quellenforschung als wertvoll und zielführend erwiesen. Da das Glas oft das gesamte Leben der Glasarbeiter_innen prägte, gestalteten sich die Fragestellungen an das Feld sehr offen. Neben dem Führen von qualitativen Interviews wurde in Kombination mit anderen ethnografischen Methoden sowie empirischen und historischen Materialien herausgearbeitet, was nun Kern der Ausstellung ist. Dabei ergaben sich die folgenden drei Zonen: I Wege des Glases, II Wege der Menschen und III Sammlung. Diese drei Zonen unterteilen sich in insgesamt 14 Abteilungen, die sich wiederum in einzelne Bereiche gliedern. Das GLASEUM will bewusst keine unternehmerischen Erfolgsgeschichten erzählen, sondern die Arbeit mit und in einem zerbrechlichen Gewerbe nachzeichnen. Anhand des geplanten GLASEUM sollen die Besucher_innen einen Einblick in die vergangene Glasindustrie und den damit verbundenen vielschichtigen Auswirkungen für die Menschen und den Ort bekommen.Glass production is located between craft, art and industry and requires a high level of intense cooperation. This cooperation is and was in some way communicated into the social, cultural and political life of the former glassmaking village Schneegattern (Upper Austria). Around 1790 the first glass factory was built there, in 2009 the last one stopped its manual production. This masters thesis aims to integrate the everyday and industrial culture of Schneegattern into an ethnographic museum concept. The focus is on the social and cultural meanings of the workers' memories associated with the (glass) objects. However, the exhibits are not simple objects but witnesses of the past. Therefore, it is important to search for background stories, contexts and lifeworld-related references of objects, only then history will come to life. In order to obtain this information, the methods of field research at the side of historical research have turned out to be valuable and appropriate. As glass affected the lives of the glassworkers, the (research) questions about the field were very open. In addition to conducting qualitative interviews, other ethnographic methods and empirical and historical materials were used to develop the focus of the exhibition. This resulted in the following three zones: I The paths of the glass, II The paths of the people and III Collection. These three zones are subdivided into a total of 14 sections, which in turn are divided into smaller areas. The GLASSEUM deliberately does not intend to tell entrepreneurial success stories but portrays the work with and in a fragile industry. The main objective of the planned GLASSEUM is to provide visitors with an insight into the past glass industry and the complex impact it has had on peoples lives and the place.vorgelegt von Lisa Maria Eidenhammer, BA BAZusammenfassungen in Englisch und DeutschAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019(VLID)355946