Gesundheitsversorgung wohnungsloser Frauen in Linz

Gesundheit ist nicht nur von biologischen Faktoren, sondern auch von der persönlichen Lebensweise, dem Vorhandensein sozialer Beziehungen und den Lebens- und Arbeitsbedingungen abhängig. Zwar haben in Österreich alle Menschen den Anspruch auf gleichwertige Gesundheitsleistungen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Bildung oder Einkommen, allerdings beeinflussen Indikatoren wie Einkommen oder Bildung das Gesundheitsverhalten und die -verhältnisse eines Menschen maßgeblich. Daraus ergibt sich, dass sich auch soziale Benachteiligung negativ auf den Gesundheitsstatus auswirken kann. Eine Gruppe, die sozial besonders benachteiligt ist, ist die Gruppe der wohnungslosen Menschen. Gesundheitliche Ungleichheit infolge von Wohnungslosigkeit ist in der Sozialwissenschaft zwar ein bekanntes Thema, jedoch wird hierbei selten auf geschlechtsspezifische Unterschiede eingegangen, vielmehr stehen männliche Wohnungslose im Zentrum. Dies liegt vor allem daran, dass Männer das Gros der Wohnungslosenhilfeklientel darstellen. Der geringe Anteil an weiblichen Wohnungslosen in Hilfseinrichtungen hat seinen Ursprung in den spezifischen Problemlagen und Bewältigungsstrategien weiblicher Wohnungslose. Diese haben zur Folge, dass Frauen oft in der verdeckten Wohnungslosigkeit leben. Um Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, in der Forschung in den Fokus zu rücken, beschäftigt sich diese Masterarbeit mit der Gesundheit wohnungsloser Frauen. Im Konkreten werden das Gesundheitsverhalten und das Versorgungsangebot für wohnungslose Frauen in Linz untersucht. Es wurden Interviews mit Expertinnen aus der Wohnungslosenhilfe und mit wohnungslosen Frauen durchgeführt, um einen eventuellen Handlungsbedarf aufzuzeigen.eingereicht von Domenica VorderwinklerUniversität Linz, Masterarbeit, 2019(VLID)355950