Bauphysikalische Bewertung von vorgefertigten Fassadensystemen in Holzbauweise für Sanierung und Neubau

Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit vorgefertigten Fassadensystemen in Holzbauweise für die Sanierung und den Neubau von Gebäuden. Es wird eine Datenerhebung von Bestandsgebäuden in Österreich, Deutschland, und der Schweiz gemacht, um den Bedarf dieser Sanierungslösung zu ermitteln. Da die brandschutztechnischen Anforderungen mit zunehmender Gebäudehöhe ansteigen und somit großen Einfluss auf das Fassadensystem haben, sind die Bestandsgebäude über die Anzahl der Geschosse gegliedert. In dieser Arbeit werden bauphysikalische Untersuchungen von vorgefertigten Fassadensystemen mit dem Fokus auf Feuchte- und Wärmeschutz gemacht, konkret werden Wandaufbauten mit unterschiedlicher vorderer und hinterer Beplankung, sowie mit verputzter oder hinterlüfteter Fassade bauphysikalisch simuliert. Es wird bei einer hygrothermischen zweidimensionalen Simulation mit Schlagregenbelastung eine Standortuntersuchung, sowie eine Untersuchung zur Wandausrichtung durchgeführt und Nachweise zur Überprüfung der Holzfeuchte und des Schimmelpilzwachstums für die aus dem Brandschutz gegebenen Klassen erbracht. Die Berechnungen zeigen, dass die hintere Beplankung zwischen den beiden Dämmschichten und die vordere Putzträgerplatte einen wesentlichen Einfluss auf den Feuchtetransport von innen nach außen haben und dass das Putzsystem bei erhöhter Schlagregenbeanspruchung unbedingt eine sperrende Wirkung haben muss. Anschließend wird an einem Fassadenschnitt der längenbezogene thermische Durchgangskoeffizient mithilfe einer zweidimensionalen dynamischen thermischen Simulation ermittelt, um die Auswirkungen der Fassadenverbinder aus Stahl in der Konstruktion zu untersuchen. Die Simulationen zeigen, dass mit den vorgefertigten Fassadenelementen eine feuchte- und wärmebrückenfreie Konstruktion möglich ist. Die Voraussatzung dafür ist eine große Sorgfalt bei der Planung und Konstruktion der Fassadenelemente. Aufgrund der Vorfertigung im Werk kann dieser notwendige Qualitätsstandard aber sehr gut eingehalten werden und somit bietet dieses Fassadensystem eine gute Alternative für die thermische Sanierung.Maximilian Prugger, BScUniversität Innsbruck, Masterarbeit, 2019(VLID)328898