Risiken in internationalen Supply Chains durch Extremwetterereignisse : eine Fallstudienanalyse am Beispiel Österreich

Die Kosten von Klimafolgen wie Extremwetterereignisse können durch Unterbrechungen in der Supply Chain über internationale Handelsverflechtungen auf Österreich übertragen werden. Ziel dieser Masterarbeit ist es, in diesem Kontext die Vulnerabilität des österreichischen Außenhandels aufgrund der Abhängigkeit von Vorleistungsgütern und internationalen Supply Chains auf Länderebene bzw. sektoraler Ebene zu untersuchen sowie mittels dreier Fallstudien zu konkretisieren. Die verwendeten Methoden sind eine quantitative Gegenüberstellung österreichischer Außenhandelsdaten mit drei Klimarisikoindizes, sowie eine ergänzende qualitative Fallstudienanalyse mit ExpertInneninterviews. Die drei Fallstudien sind die Thailandflut 2011 und damit verbundene Transport- und Produktionsunterbrechungen mit Bezug zur Halbleiterindustrie, das Leichtmetall Lithium als seltener Rohstoff und als Input für Batterien und die Abhängigkeit von Sojaimporten zur Eiweißfütterung in der Tierproduktion.Durch die Analyse der Außenhandelsdaten ergeben sich zwei Gruppen von relevanten Handelspartnern und Handelssektoren Österreichs: Einerseits jene Länder und Sektoren mit einem großen Handelsvolumens und andererseits besonders vulnerable Länder oder Sektoren. Das Ergebnis dieser Analyse zeigt, dass sich die Betroffenheit Österreichs auf Ebene der Sektoren durch eine Diversifizierung der Handelspartner reduziert, aber andererseits, dass die Handelsströme aus und in vulnerablere Länder in der Vergangenheit zugenommen haben. Das Ergebnis der Fallstudien ist, dass innerhalb der Hotspots bereits Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel gesetzt oder vorbereitet und Abhängigkeiten im Außenhandel reduziert werden. Die Masterarbeit unterstreicht angesichts einer Zunahme von klimawandelbedingten Extremwetterereignissen, dass erst eine gesonderte Betrachtung von Handelsströmen Aufschluss über deren Vulnerabilität sowie den Stand und das Potenzial von Anpassungsmaßnahmen gibt.The costs of climate impacts such as extreme weather events can be transmitted to Austria by foreign trade due to disruptions in the global supply chain. The thesis aims to analyze the vulnerability of the Austrian foreign trade to extreme weather events across countries and regions and to substantiate it by three case studies. The methodology used is a quantitative analysis of Austrian foreign trade data on a country and sectoral level and a comparison to three climate risk indices, as well as a case study analysis supported by expert interviews. The three case studies selected are the Thailand flooding in 2011 and the involved interruptions in transport and production of the Austrian semiconductor industry, the light metal lithium and its value as both a rare material as well as a key input for batteries, and the dependence of soy imports as protein feedstuff in the livestock sector.Two different groups of relevant trading partners and sectors emerge by analyzing the foreign trade data: Countries or sectors with a large share in trading with Austria and on the other hand countries or sectors with a high vulnerability to climate change. The findings show that a diversification of trading partners within a sector reduces Austrias vulnerability, but also that the share of trade with vulnerable countries has increased in the past. The result of the case studies is that both adaptation to climate change and a reduction of dependencies in foreign trade occur within these hotspots. As climate-induced increases in the probability of extreme weather events, this master thesis emphasizes that a separate analysis of trade flows provides insights in both the vulnerability and the state and potential of adaptation measures.vorgelegt von Anna Viktoria RohrerZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018(VLID)287898