Ethische Aspekte des Rückführungsabkommens zwischen Afghanistan und der EU

Drei Jahre nach der umstrittenen Entscheidung der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, die Grenzen offen zu halten und Flüchtlinge ohne Hürden ins Land zu lassen, zeigt sich, dass sich Europa verändert hat und vor großen Herausforderungen in der Asylpolitik steht. Die großartige Hilfsbereitschaft der Bevölkerung hat sich in Skepsis gewandelt, vielerorts sogar in Zorn, und es ist an der Zeit, Lösungen zu präsentieren, die nachhaltiger wirken als offene oder geschlossene Grenzen oder die in der Arbeit diskutierten Rückführungsabkommen. Das Abkommen „Joint Way Forward on migration issues between Afghanistan and the EU“ soll hier exemplarisch stehen für andere, sehr ähnliche, Übereinkünfte.Methodisch wird eine Literaturrecherche und eine deduktive Analyse von Sekundär-,aber auch vor allem von Primärquellen, die notwendig waren, um dem Aktualitätsanspruch des behandelnden Themas gerecht zu werden, Aufschluss geben über den Entstehungsprozess dieses Abkommens, die Kontroversen und die Praxis in Österreich dahingehend. In weiterer Folge wird Afghanistan, seine ethnische Vielfalt, seine sozioökonomische Situation und seine viel diskutierte Sicherheitslage behandelt werden, um dann die rechtlichen Grundlagen einzubeziehen, die oftmals als Rechtfertigung für die Ausführung von Rückführungen angeführt werden. Abschließend sollen die ethischen Aspekte Einblick geben in gesinnungs- und verantwortungsethische Überlegungen, die Praxis von offenen versus geschlossenen Grenzen und die wichtige Frage der Verantwortung in Asylfragen. Es geht außerdem um die ethischen Prinzipien der Personalität, der Solidarität und der Subsidiarität, die in Rückbezug auf das Abkommen betrachtet werden. Weiters werden alternative Lösungsansätze und Alternativen zu Rückführungen angedacht, um einem kontrovers (und hoch emotional) diskutierten Thema einen positiven Ausblick zu geben, der Hoffnung geben kann auf einen dem Menschen angepassten Blick auf die Welt von heute.Three years after the German Chancellor Angela Merkel's controversial decision to keep the borders open and to let refugees into the country without hurdles, it turns out that Europe has changed and is facing great challenges in its asylum policy. The great helpfulness of the population has turned into scepticism, in many places even anger, and it is time to present solutions that are more sustainable than open or closed borders or the readmission agreements discussed in this work the "Joint Way Forward on migration issues between Afghanistan and the EU " should stand as an exemplary example for other, very similar, agreements.Methodologically, a deductive analysis of secondary sources as well as of primary sources, which were necessary in order to do justice to the up-to-dateness of the subject, provides information about the development process of this agreement, the controversies and the practice in Austria. Subsequently, Afghanistan, its ethnic diversity, its socioeconomic situation and its much-discussed security situation will be dealt with in order to include the legal foundations that are often cited as a justification for repatriations.Finally, the ethical aspects should provide insight into different ethical considerations and their ideas about the topic, the practice of open versus closed borders and the important issue of responsibility in asylum issuesThe ethical principles of the person, of solidarity and of subsidiarity will be set into relation to the context of the agreement.Furthermore, alternative solutions and alternatives to reagreements should be considered in order to give a controversial (emotionally) discussed topic a positive outlook and hope for a view of the world which is more adopted to the person.Sabine PetrovitsZusammenfassungen in Deutsch und EnglischLiteratur- und Quellenangaben Blatt 87-93Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018(VLID)280884