Morphological evolution of the Gurktaler Alps

In nicht vergletscherten Teilen der Ostalpen haben Studien die Existenz von miozänen Reliktlandschaften im Grazer und Koralpe-Paläozoikum nachgewiesen. In diesen Reliktlandschaften lassen sich Proxys für die Anhebung der Ostalpen messen, die sich im Allgemeinen aus glazial überprägten Landschaftsformen nicht ableiten lassen. Um diesen Datensatz vom östlichen Ende des Verbreitungsgebiets Richtung Westen zu erweitern, wird in dieser Arbeit eine geomorphologische Analyse von Landformen in den Gurktaler Alpen durchgeführt.Durch geomorphologische Feldarbeit und Flussprofilanalyse konnten in Summe vier Paläo-verebnungsflächen identifiziert werden. Alle vier Ebenen liegen unterhalb der bekannten Nockfläche (bei 1700-2200 m) und oberhalb des heutigen Basisniveaus (bei 300 m). Sie beginnen mit dem niedrigsten Niveau bei 750-850 m, gefolgt von zwei Zwischenebenen bei 800-950 m und 900-1300 m und enden schließlich bei dem Niveau über 1200 m, welches das höchste Niveau unterhalb der Nockfläche ist. Ausgehend von den Höhen dieser Verebnungsstufen in Bezug auf heutige Basishöhen, wird eine Anhebung und ein damit verbundener Taleinschnitt mit 180 m für das Niveau L1, 345 m für das Niveau L2, 427 m für das Niveau L3 und 699 m für das Niveau L4 ermittelt. Dieses Ergebnis wurde als sukzessive Phasen einer Hebungsgeschichte in der Region interpretiert. Daher wird insgesamt eine maximale Hebung der Oberfläche von 700 m interpretiert.Aufgrund der Görschitztal- und der Pöls-Lavanttal-Verwerfung scheint ein direkter Vergleich mit bekannten Verebnungsniveaus vom östlichen Ende der Alpen nicht möglich. Die untersten Ebenen L1 - L3 in der Gurktalregion zeigen jedoch anhand relativer Höhenkorrelationen plausible Beziehungen, zu den in der Koralpe und im Steirischen Becken gelegenen Ebenen Stadelberg (3 Ma), Hochstraden (3.4-4 Ma) und Trahütten (4-5 Ma). Seit dem Untern Pliozän ergibt sich damit eine mittlere Hebungsrate von 84 m/Ma in den Gurktaler Alpen.Studies in the non-glaciated parts of the Eastern Alps have revealed the existence of Miocene relict landscapes in the Palaeozoic of Graz and the Koralpe. These relic landscapes provide proxies for uplift of the Eastern Alps that cannot be derived from the glacially overprinted majority of landforms in the range. In order to extend this dataset from the eastern end of the range toward the west, this thesis performs a geomorphic analysis of landforms in the Gurktaler Alps.Four palaeo-surfaces were identified by geomorphological fieldwork and river profile analysis. All four levels lie below the well-known Nockfläche (at 1700-2200 m) and above present day base level (at 300 m). These planation levels are termed L1 - L4. They start with the lowest level at 750-850 m, followed by two intermediate levels at 800-950 m and 900-1300 m and finally end with the level above 1200 m, which is the highest level below the Nockfläche surface, that is unrelated to glacial processes. From the elevations of these planation levels above the present day base level uplift and associated incision is inferred to be 181 m for level L1, 337 m for level L2, 421 m for level L3 and 699 m for level L4. This result was interpreted as various stages of an uplift history in the region. Therefore, in total a maximum uplift proxy of 700m is measured.Due to the Görschitztal and the Pöls-Lavanttal fault, a direct comparison with known planation levels from the eastern end of the Alps seems not possible. However, using a relative correlation technique, the lowermost levels L1 - L3 in the Gurktaler region show plausible relations with the Stadelberg (3 Ma), the Hochstraden (3.4-4 Ma) and the Trahütten (4-5 Ma) levels in the Koralpe and the Styrian Basin. Therefore, an average uplift rate of approximately 84 m/Ma is estimated for the Gurktaler Alps since the Lower Pliocene.von Thorsten BartoschZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018(VLID)267956