Welche Erwartungen haben geriatrische Patientinnen und Patienten (70 Plus) der Unfallchirurgie der Universitätskliniken Innsbruck an das Entlassungsmanagement und die poststationäre Versorgung?

AbstractBereits seit einigen Jahren ist die Verbesserung des Entlassungsmanagements von PatientInnen aufgrund der demographischen Entwicklung, Forderungen von Seiten der Gesundheits- und Sozialpolitik sowie Veränderungen in der Krankenhausfinanzierung Thema in den Krankenanstalten. Schlechte Entlassungsvorbereitungen, ein Mangel an multiprofessioneller Kooperation und Koordination, mangelhafte Miteinbeziehung von PatientInnen und der Angehörigen, unzureichende Verschreibungen von Medikamenten und Hilfsmitteln.Die Vorstellungen und Forderungen von PatientInnen und deren Angehörigen werden jedoch auch immer schwieriger umzusetzen. Aufgrund eines veränderten Familienverbundes steht auch nicht Rund um die Uhr jemand für die Betreuung zu Hause zur Verfügung, jedoch können die PatientInnen auch nicht ewig stationär bleiben. Welche Erwartungen haben geriatrische Patientinnen und Patienten (70Plus) der Unfallchirurgie der Universitätsklinik Innsbruck an das Entlassungsmanagement und die poststationäre Versorgung?Nur durch eine funktionierende multiprofessionelle Entlassungsvorbereitung kann die Schnittstellenproblematik künftig verbessert werden. Dies erfordert eine gemeinsame Bearbeitung der Bedürfnislage um Lösungen unter Berücksichtigung von Stärken und Ressourcen zu erarbeiten und um ein individuell angepasstes Versorgungspaket für den/die PatientIn zu schnüren. Die Erwartungen von PatientInnen werden dann in weiterer Folge im empirischen Teil in Form eines Fragebogens erhoben.Die Fragebogenauswertung ergibt, dass die akute Verletzung (Unfall) nicht immer das vorrangige Problem ist. Aufgrund von altersbedingten Erscheinungen (Nebendiagnosen) ergeben sich häufig andere Problematiken im Vordergrund. Viele PatientInnen leben vorbestehend alleine. Angehörige sind vorhanden, diese sind jedoch berufstätig.Der primäre stationäre Aufenthalt wird als zu kurz empfunden und der Wunsch nach einer weiteren stationären Versorgung ist sehr hoch. Die Kapazitäten dazu fehlen jedoch.AbstractFor a few years now, the improvement of the discharge management of hospitalized patients has been the focus of interest in hospitals. This is because of demographic developments, demands from health and social policy makers, as well as changes in hospital funding.Inadequate preparations for discharge, the paucity of multi-professional and interdisciplinary cooperation and coordination, poor involvement of patients and their relatives, inadequate prescriptions for medication and medical aids are still the order of the day.It has become increasingly difficult to fulfil the wishes and demands of patients and their family members. Due to the transformation of the family unit, no caregiver is available at home around the clock. On the other hand, patients cannot stay indefinitely in the hospital.What are the expectations of geriatric patients (70+) at the trauma surgery department of the University Clinic of Innsbruck in regard of discharge management and post-hospital care?Well-functioning multi-professional preparation for discharge is essential for improving interface problems in the future. The requirements need to be worked upon jointly in order to find solutions that take the existing strengths and resources into account. The purpose is to create a care program aligned to the individual needs of patients. The patients' expectations are then determined on a questionnaire in the empirical part of the thesis.Evaluation of the questionnaire revealed that the acute injury (accident) is not always the patient's primary concern. Quite frequently the patient has other pressing problems due to age-related manifestations (secondary diagnoses). Many patients live alone to start with. They may have relatives, but these are employed or engrossed in their professions.The primary hospital stay is considered too brief and the patients have a keen desire for further in-hospital care. However, the available capacities at the hospital lag far behind these wishes.vorgelegt von Kerstin TscharnuterZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018(VLID)283249