Phoresie bei Hornmilben: Chemische Schlüsselreize in Milben-Borkenkäfer-Interaktionen

Kurzzusammenfassung Schädlinge sind in der Forstwirtschaft eine immer größer werdende Gefahr. Speziell die Borkenkäferpopulationen drohen durch das mildere Klima zu explodieren. Ein Aspekt der biologischen Schädlingsbekämpfung stellt das Phänomen der Phoresie dar. Sie ist eine an sich harmlose Form des Transportes. Dabei nutzt ein wenig mobiles Tier ein größeres, mobiles Tier zur Ortsveränderung. Durch massiven Befall des Transporttieres kann dieses jedoch stark an Mobilität verlieren, was ferner eine Möglichkeit der Schädlingsbekämpfung darstellt. Diese Arbeit untersucht chemische Schlüsselreize in Hornmilben-Borkenkäfer Interaktionen. Wie erkennt die phoretische Milbe ihren spezifischen Wirt? Dazu wurde die folgende These formuliert, dass es die charakteristische Kohlenwasserstoffverbindung an der Cuticula des Buchdruckers (Borkenkäferart) ist, welche es Paraleius leontonychus (Hornmilbenart) erlaubt, diese mittels Chemorezeptoren wahrzunehmen. Zwei unterschiedliche Borkenkäferarten wurden herangezogen und deren Oberflächenzusammensetzung durch Extraktion in Hexan eruiert. Die Komponentenzusammensetzung sowie die Komponentenmengen wurden hierbei verglichen. Durch Verdünnung der Komponenten konnte eine naturgetreue Mischung der drei signifikantesten Duftstoffe des Buchdruckers hergestellt werden. Danach wurde ein Versuchsaufbau installiert, in welchem Dummys mit den Duftstoffen des Buchdruckers beimpft wurden. Die Duftstoffe wurden einzeln und in verschiedenen Kombinationen auf die Dummys aufgetragen. Es konnte nachgewiesen werden, dass es tatsächlich dieses charakteristische Kohlenwasserstoffmuster ist, welches in Verbindung mit einer geeigneten Oberflächenstruktur dazu führt, dass die Milbe den richtigen Wirt erkennt.Abstract Pests are an increasing danger for forestry. The population of bark beetles particularly seems to explode due to benign climate. One aspect of biological pest control is phoresy, which is a harmless form of transportation: one animal uses another, more mobile one to change its location. If numerous animals use the same transporter and the attack gets massive, the transport animal loses its mobility. This fact represents a possibility of pest control. This research paper examines chemical stimuli within the interaction between armored mites and bark beetles. How does the phoretic mite recognise its specific host? Therefore I formulated the following theses: “The characteristic hydrocarbon compound of Ips typographus`s cuticula enables the Paraleius leontonychus to recognise their host via chemoreceptors.” Two different kinds of bark beetles and their surface structure (which got determined via extraction in hexan) were used for this research. Subsequently I compared the components of both surface structures and the amounts of components. A true to life mixture of the three most significant fragrances of Ips typographus could be produced by diluting those components. In the following an experimental setup was installed and I vaccinated dummies with those fragrances - some of the fragrances separated and others in different combinations. This research proved that it was in fact the specific pattern of hydrocarbon compounds, and a suitable surface, which enables the mite to find its host.vorgelegt von Philip IslitzerZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2018(VLID)258176