SCP Neurofeedbacktraining : Effektivität und Auswirkung auf die Schluckmotorik bei gesunden älteren ProbandInnen

Das Neurofeedbacktraining (NFT) wird seit mehreren Jahren bei den verschiedensten Störungen, wie zum Beispiel Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder Epilepsie, angewandt. Zwei Potentiale, die durch Neurofeedback trainiert und erhöht werden können, sind das Bereitschaftspotential (BP) und die Contingent Negative Variation (CNV). Beide Potentiale werden zu den sogenannten Slow Cortical Potentials (SCPs) gezählt, treten bei einer Bewegungsinitiierung auf und können bei motorischen Störungen beeinträchtigt sein. Eine motorische Störung, die vor allem nach einem Schlaganfall auftreten kann, ist die Dysphagie. Unter einer Dysphagie versteht man eine Schluckstörung, die schwerwiegende Folgen für die PatientInnen haben kann. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob zwei verschiedene Arten des SCP Neurofeedbacktrainings erlernt werden und zusätzlich eine Veränderung der beiden, eingangs erwähnten, Potentiale bewirken können, um in Zukunft die Rehabilitation einer Schluckstörung zu unterstützen. Hierfür wurden insgesamt 20 gesunde, ältere Personen getestet, die in zwei verschiedene Neurofeedbackgruppen eingeteilt wurden. Die Hälfte der TeilnehmerInnen musste häufiger eine kognitive Negativität, während die andere Hälfte häufiger eine kognitive Positivität herbeiführen musste. Die TeilnehmerInnen nahmen an zehn NFT-Sitzungen sowie jeweils zwei Prä- und Postmessungen teil. Die Ergebnisse bestätigten, dass beide Arten des Neurofeedbacktrainings grundsätzlich erlernt werden können, es dabei aber auch Personen gab, die dies nicht schafften. Es hat sich des Weiteren gezeigt, dass Personen, die, über die zehn Sitzungen hinweg, eine höhere Steigerung der negativen SCP Amplitude erreichten, eine höhere BP Amplitude vor Beginn des NFTs aufwiesen. Außerdem konnte, durch das Trainieren einer kognitiven Positivität, eine Verringerung der Contingent Negative Variation nach dem Neurofeedbacktraining festgestellt werden.Neurofeedback training (NFT) is an effective tool for the treatment of various kinds of disorders, such as attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) or epilepsy. Two potentials which can be trained and increased successfully through NFT are the readiness potential and the contingent negative variation (CNV). Both potentials belong to the family of the so called slow cortical potentials (SCPs), occur before the initiation of a movement, and can be impaired in motor disorders. A specific motor disorder, which very often occurs after a stroke, is dysphagia. Dysphagia describes a difficulty in swallowing that can lead to serious consequences for the patients. The aim of this study was to see if two different kinds of SCP NFT could be effectively trained, and if it would, additionally, lead to a change of the beforehand mentioned potentials to assist rehabilitation of dysphagia in the future. 20 healthy mid aged participants took part in this experiment, and were divided into two different NFT groups. One half trained a cortical negativity, the other half a cortical positivity. The experiment included ten NFT sessions and two pre- and post-measurements, respectively. Results confirm that both kinds of SCP NFT could be trained, but this was only true for a certain number of people. Furthermore, it was shown that people who were more successful with increasing the negative SCP amplitude in the course of training (indicated by a larger regression slope) showed a larger readiness potential amplitude before the NFT. The successful generation of cortical positivity led to a decrease of the contingent negative variation after NFT.Vanessa Hinterleitner, BScZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2017(VLID)258172