Empowerment für Menschen mit Behinderung : Möglichkeiten und Herausforderungen aus Sicht von FamilienentlasterInnen

Das Empowerment-Konzept gilt als wesentlicher Arbeitsgrundsatz der mobilen Leistungsart des Familienentlastungsdienstes. Vor diesem Hintergrund wird versucht einen praxisnahen Einblick hinsichtlich des Empowerment-Konzeptes für Menschen mit Behinderung aus der Sicht von FamilienentlasterInnen in der Steiermark zu gewinnen. Das Ziel dieser Masterarbeit besteht darin, mögliche Faktoren aufzuzeigen, die empowermentorientierte Prozesse im Familienentlastungsdienst entweder zu unterstützen oder zu hindern vermögen sowie den allgemeinen Stellenwert des Empowerment-Konzepts für die FamilienentlasterInnen zu eruieren. Im Rahmen einer qualitativen Forschungsmethode werden leitfadengestützte ExpertInneninterviews mit acht FamilienentlasterInnen geführt, woraufhin die anschließende Auswertung der Ergebnisse durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring erfolgt. Die Resultate zeigen, dass Empowerment im Familienentlastungsdienst für die befragten FamilienentlasterInnen einen durchaus hohen Stellenwert einnimmt. Die Umsetzung der Empowerment-Praxis im Familienentlastungsdienst gestaltet sich dabei hauptsächlich auf individueller, aber auch auf gruppenbezogener Ebene. Als wesentliche Faktoren einer gelingenden Empowerment-Praxis werden vor allem eine ressourcenorientierte Grundhaltung sowie ein positives Beziehungsarrangement zu den AdressatInnen festgehalten. Herausforderungen oder Grenzen einer Empowerment-Praxis liegen laut FamilienentlasterInnen hingegen häufig beim sozialen Umfeld, institutionellen Stolpersteinen sowie bei Fremd- oder Selbstgefährdung der AdressatInnen. Hinsichtlich des Stadt/Land Bezugs kann zudem festgestellt werden, dass sich die Auswahlmöglichkeiten der selbstbestimmten Freizeitgestaltung der AdressatInnen im Familienentlastungsdienst aufgrund der Entlegenheit der Wohnorte am Land einschränken.The concept of empowerment is an important working principle for the mobile type of family relief services. Against this backdrop, this Master s thesis will provide a practically relevant insight into the concept of empowerment for people with disabilities from the viewpoint of family relief workers in Styria. Its aim is to point out possible factors which support or prevent empowerment-oriented processes in family relief services as well as to determine the general significance of the concept of empowerment for family relief workers. In the context of a qualitative research method, guided expert interviews are conducted with eight family relief workers, followed by an evaluation of the results by a qualitative content analysis according to Mayring. The findings show that empowerment in family relief services definitely takes on an important role for the interviewees. Empowerment in family relief services is implemented mainly at an individual, but also at a group-based level. A resource-oriented attitude and a positive relationship with the addressees have emerged as the key factors affecting successful empowerment practices. As maintained by the family relief workers, challenges or limitations of empowerment can often be found in the social environment, institutional obstacles and in addressees self-endangerment or endangerment of others. Moreover, with regard to urban-rural disparities, it can be said that self-determined choices of the addressees leisure activities are limited due to rural remoteness of residences.vorgelegt von Anja Christin Pretterhofer, BAAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018(VLID)258167