Das sprechende Feld : zur Frage der Repräsentation im Zwischenfeld von Kunst und Ethnologie

Vorliegende Arbeit beschäftigt sich in drei Teilen mit der Repräsentation Anderer im Zwischenfeld von bildender Kunst und Ethnologie. Im ersten Kapitel wird dieses Zwischenfeld genauer untersucht. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Praktiken von Künstler*innen und darauf, wie diese ethnographische Methoden in ihrer Arbeit verwenden. Ausgehend von einem Interview mit der Künstlerin Edith Payer, sind es insbesondere theoretische Konzepte der transdisziplinären Verwendung von Methoden und Themen, als auch grundsätzliche Gedanken dahingehend, in wie fern die bildende Kunst in historischen und gegenwärtigen Kontexten an der Repräsentation Anderer mitwirkt(e). Abschließend geht es einerseits um künstlerische Forschung und andererseits um die Frage, inwieweit sich Wissenschaftler*innen künstlerische Methoden aneignen.Im zweiten Teil wird eine Gemeinschaftsarbeit der Künstlerin Anna Witt, sowie der Forschenden Agnes Fuchsloch und Sebastian Stein untersucht. Genauer eingegangen wird auf den Kurzfilm „Rap from the edge”, der hinsichtlich seiner sprachlichen, visuellen und zeitlichen Strukturen analysiert wird. Wesentliches Forschungsmaterial sind je ein Interview mit der Forscherin, sowie ein Interview mit der Künstlerin.Ausgehend von dieser Analyse beschäftigt sich die Arbeit im dritten Teil mit der Writing-Culture-Debatte innerhalb der Kultur-und Sozialwissenschaften der 1980er Jahre. Bezugnehmend auf „Rap from the edge” werden die Forderungen und neuen Erkenntnisse der Writing-Culture-Debatte hinsichtlich sprachlicher, visueller, sowie zeitlicher Repräsentationsstrukturen besprochen. Außerdem wird ein Überblick über die wichtigsten Theoretikerinnen und Theoretiker der Debatte, sowie deren Hauptwerke gegeben. Daraus ableitend werden neue Möglichkeiten, aus der damals attestierten Krise der Repräsentation auszubrechen, behandelt. Besonderer Fokus liegt hierbei auf dem dialogischen, respektive polyphonen Forschen und Schreiben.This work deals in three parts with the representation of others in the intermediate field of visual arts and cultural anthropology. In the first chapter, this intermediate field is examined in more detail. The emphasis is on the practices of artists and how they use ethnographic methods in their work. Based on an interview with the artist Edith Payer, theoretical concepts concerning the interdisciplinary adoption of methods and topics are discussed, as well as fundamental thoughts on how far visual art participated and still participates in the representation of others in historical as well as present contexts. Finally, the thesis investigates artistic research and asks how scientists acquire artistic methods.In the second part a joint work of the artist Anna Witt and the researchers Agnes Fuchsloch and Sebastian Stein is examined. The short film "Rap from the edge", which is analysed with regard to its linguistic, visual and temporal structures, is discussed in more detail. Essential research material is drawn from an interview with the researcher, as well as from an interview with the artist.Based on this analysis, the third part deals with the writing culture debate within the cultural and social sciences of the 1980s. Based on "Rap from the edge", the demands and new findings of the writing culture debate are discussed with regard to linguistic, visual and temporal representation structures. Furthermore an overview of the main theoreticians of the debate, as well as their main works is given. From this, new possibilities for breaking out of the then attested crisis of representation are discussed. Special focus is laid on the dialogical, respectively polyphonic research and writing.vorgelegt von Markus Waitschacher, BAAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018(VLID)258145