Überwachungspflichten und Mitverschuldenseinwand des GmbH-Geschäftsführers

Die gegenständliche Arbeit ist von der jüngsten OGH-Entscheidung (OGH 30.01.2017, 6 Ob 84/16 w) inspiriert. Die Thematik dieser wissenschaftlichen Arbeit, nämlich die Überwachungspflichten und der Mitverschuldenseinwand des GmbH-Geschäftsführers, hat sowohl in der Lehre als auch in der Judikatur keinesfalls an Aktualität und Relevanz verloren, dies unter anderem auch deshalb, weil die österreichischen Überlegungen stellenweise knapp sind und sich der OGH teilweise zu gewissen Problembereichen bis dato nicht geäußert hat. Eine kurze Einleitung beschreibt zum leichteren Verständnis die tragenden Bereiche der Innenhaftung des Geschäftsführers. In weiterer Folge werden die horizontalen und vertikalen Überwachungspflichten des GmbH-Geschäftsführers detailliert besprochen, wobei auch die einschlägige deutsche Lehre und Judikatur herangezogen werden, um bis zur äußersten Grenze dieses Bereichs gehen zu können. Weiterführend werden die unterschiedlichen Lehrmeinungen zu der Möglichkeit eines Mitverschuldenseinwands des Geschäftsführers sowohl hinsichtlich seiner Geschäftsführerkollegen als auch hinsichtlich der Unternehmensmitarbeiter dargestellt. Die Zulässigkeit eines Auswahlverschuldenseinwands des Geschäftsführers gegenüber der Gesellschaft bzw gegenüber den Gesellschaftern wird ebenfalls besprochen. Abschließend wird die jüngste (oben angeführte) OGH-Entscheidung analysiert, wobei die unterschiedlichen Lehrmeinungen gewertet werden und zu der am besten vertretbaren Stellung genommen wird. Die Arbeit endet mit einer Conclusio, in der ich versuche, die offenen Diskussionsfragen auf den Punkt zu bringen und zu beantworten.The present work is inspired by the latest decision of the Austrian Supreme Court (OGH 30.01.2017, 6 Ob 84/16 w). The topic of this scientific work is namely about the supervision duties and contributory negligence objection of the Managing Director of a Limited Liability Company. The subject of this scientific work has not lost relevance as a doctrine neither in judicature, partly because of scarce deliberation in science as well as the unexpressed decision by the Supreme Court, until now. A brief introduction of this scientific work reflects the key areas of internal liability of the Managing Director in order to make it more understandable for the reader. Subsequently, the horizontal and vertical supervision duties of a Managing Director is discussed in detail. Furthermore, this scientific work not only relied on Austrian, but on the German Law Teachings and judicature as well in order to reach the limits of this scientific area. In addition, different teaching views are presented on the possibility of a contributory negligence objection of a Managing Director, both with regard to his management colleagues and company employees. The admissibility of an objection of a fault selection of a Managing Director against the company and the company shareholders was part of this discussion too. Finally, the latest decision by the Austrian Supreme Court was analysed by taking into account different views and positions that are most defensible. The scientific work ends with a conclusion in which I try to bring open questions of the discussion to the point in order to get an answer.vorgelegt von Viktor TolnayAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2018(VLID)258133