Der Trend zur Selbstoptimierung und Selbstvermessung aus einer soziologischen Perspektive

Der Trend zur Selbstoptimierung und Selbstvermessung hat sich längst auch im deutschsprachigen Raum bemerkbar gemacht. Eine Gruppe von Menschen, die nach immer neuen Wegen und Möglichkeiten der Selbstvermessung sucht, versteht sich selbst als Quantified-Self-Bewegung und postuliert „self knowledge through numbers“. Neben dieser Gruppe verwenden auch mehr und mehr Menschen, die sich dieser Gruppe nicht bewusst zuordnen, digitale Geräte zur Selbstvermessung. Die Motivation und Gründe für die Verwendung von solch technologischen „Werkzeuge“ sind vielfältig. Zudem ist anzunehmen, dass diese Technologien unser Handeln, unseren Alltag, aber auch unser Verständnis von unserem Körper und unserer Identität in ganz erheblichem Maße beeinflussen. Die vorliegende Arbeit gibt zum einen den aktuellen Forschungsstand zu der Thematik wieder und setzt sich darüber hinaus mit dem Trend der Selbstoptimierung und Selbstvermessung mithilfe mobiler digitaler Geräte aus eine soziologischen Perspektive in einer empirischen qualitativen Forschung auseinander. Ziel der Arbeit ist es, empirische Belege zu erheben, in welcher Weise die Verwendung technischer Hilfsmittel zur Selbstvermessung die Einstellung zum eigenen Körper und zum Menschen, als Objekt der Erkenntnis, verändert. Darüber hinaus wird untersucht welchen Einfluss die Verwendung von Self-Tracking-Technologien auf den Alltag ihrer Nutzer*innen ausübt und welche Unterschiede sich diesbezüglich in der Wahrnehmung zwischen den Nutzer*innen zeigen. Zudem wird beleuchtet, inwieweit Selbstvermesser*innen Sinn aus der Nutzung von Selbstvermessungs-Technologien ziehen und inwieweit der Schutz ihrer digitalen Daten für sie von Bedeutung ist. Die Untersuchung der Thematik erfolgt mithilfe eines zweistufigen Methodenkonzeptes, bei dem das Material von unterschiedlichen Personengruppen erforscht und somit ein Vergleich ermöglicht wurde.The trend of self-optimization and self-monitoring has reached German-speaking world. A group of people, known as Quantified-Self-Movement, is constantly looking for new ways of self-tracking with the goal of “self knowledge through numbers”. More and more people use digital mobile gadgets for self-tracking, without being a conscious part of the QS-movement. Motivation and reasons for using these technological “tools” are divers. Furthermore, they might have impact on our actions, our everyday world, and our understanding of ourselves in a great measure. The work in hand gives an overview of the latest state of the art in the sociological discourse of this topic and furthermore a sociological perspective on the trend of self-optimization and self-monitoring in an empirical, qualitative study. The goal of this study is to find empirical evidence of how the usage of technical devices for self-tracking changes the mindset about the own body and the human, as an object of knowledge. Further it is examined on how the usage of self-tracking-technologies influences the daily lives of their users and what different perceptions between the users regarding this influence occur. Moreover, it is evaluated to what extent self-tracker create meaning through the usage of self-tracking-technologies and in what way the protection of their digital data is of importance. The examination of the topic is done with a two-stage method approach, where material of different groups was researched and compared.Christiane WeithAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2017(VLID)240082