Konfliktmanagement am Arbeitsplatz : wirkt sich Mediationstraining auf das Kommunikations- und Verhandlungsverhalten in Konfliktsituationen aus?

Soziale Kompetenzen spielen in der Arbeitswelt eine bedeutende Rolle, denn nicht nur von Führungskräften, sondern auch von MitarbeiterInnen wird zunehmend ein konstruktiver Umgang mit herausfordernden zwischenmenschlichen Situationen erwartet. Hinzu kommt die Digitalisierung, welche auf die Art und Weise, wie kommuniziert und verhandelt wird, enormen Einfluss nimmt. Eine oftmals massive Diskrepanz zwischen Anforderungen und tatsächlichen Kompetenzen unterstreicht die Notwendigkeit wesentlicher Schlüsselkompetenzen wie etwa der Kommunikations- oder Konfliktlösungsfähigkeit. MediatorInnen sind bezugnehmend auf diese heute so wesentlichen Kompetenzen als gut geschulte Berufsgruppe zu betrachten. Die vorliegende Arbeit geht anhand eines Rollenspiels im Online-Chat der Frage nach, ob sich Mediationstraining auf das Kommunikations- und Verhandlungsverhalten in Konfliktsituationen am Arbeitsplatz sowie auf die Selbst- und Fremdeinschätzung Mediativer Kompetenzen auswirkt. ^Zehn gebriefte Stooges nahmen hierbei mehrmals als dieselbe Konfliktpartei an den Rollenspielen und Fremdeinschätzungen dieser Kompetenzen teil. Die zweite Konfliktpartei bildeten einerseits 31 MediatorInnen und andererseits 30 Personen ohne Vorwissen zu mediationsspezifischen Themen. Es zeigte sich, dass MediatorInnen nicht nur deutlich positiver sowie weniger negativ kommunizieren und verhandeln als Personen der Kontrollgruppe, sondern Konflikte auch schneller und effizienter lösen. Darüber hinaus erzielten MediatorInnen tendenziell bessere Verhandlungsergebnisse und zeigten sich insgesamt als kommunikativer. Weiters überschätzten sich Personen der Kontrollgruppe hinsichtlich ihrer Mediativen Kompetenzen, während die Selbst- und Fremdeinschätzung der MediatorInnen höher und kongruenter ausfiel. ^Die vorliegende Arbeit liefert somit auf explorativer Basis einen wichtigen Beitrag zur Forschung rund um die stark vernetzten Themen Digitalisierung, Soziale Kompetenz, Konflikte, Kommunikation und Verhandlung.Social skills play a prominent role in the work place, since not only executives, but also employees are expected to handle challenging interpersonal situations in a constructive manner. Furthermore, digitization enormously impacts the way people communicate and negotiate with each other. Massive discrepancies between requirements and actual competences occur frequently and therefore underline the necessity of essential key competences such as com-munication- or conflict ability. Mediators are considered a well-trained professional group relating to these important skills. Based on a role play via online-chat, this master thesis follows the question of whether mediation training influences the communication- and negotiation behavior in a workplace-related conflict situation, as well as the self- and external assessment of mediative competences. In these role plays, ten briefed stooges participated several times as the same conflict party, rating their counterparts competencies afterwards. The second conflict party consisted of 31 mediators and 30 persons without previous knowledge on communication, conflict management or mediation. Results show, that mediators communicate and negotiate not only in a more positive and less negative way than non-trained persons, but also solve conflicts faster and more efficiently. Furthermore, mediators tend to achieve better negotiation results and are overall more communicative. Moreover, non-trained people overestimate their mediative competences, while the mediators self- and external ratings are higher and more congruent. On an exploratory basis, the present master thesis provides an important contribution to research around the strongly connected topics of digitiza-tion, social competence, communication and negotiation.vorgelegt von Eva Absenger, BSc sowie von Julia Köck, BScAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2018(VLID)242973