Armut und Ernährung : der Stellenwert von Familie und Peer-Group für Ernährungsverhalten und Esskultur von Jugendlichen

Die vorliegende Masterarbeit mit dem Titel „Armut und Ernährung Der Stellenwert von Familie und Peer-Group für Ernährungsverhalten und Esskultur von Jugendlichen“ setzt sich zum Ziel, das Ernährungsverhalten und die Esskultur Jugendlicher aus armutsgefährdeten Familien zu beschreiben, sowie den dahingehenden Stellenwert von Familie und Peer-Group der Jugendlichen zu ergründen.Dies erfolgt im Rahmen eines qualitativen Forschungsdesigns. Hierfür wurden insgesamt acht problemzentrierte Interviews mit Jugendlichen zwischen 11 und 16 Jahren aus armutsgefährdeten Familien geführt. Die Auswertung der Interviews anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse zeigt, dass die Familie für die befragten Jugendlichen einen bedeutsamen Teil des Essaltages der Jugendlichen darstellt. Gemeinsame Familienmahlzeiten stellen meist einen festen Bestandteil des Familienalltages der Jugendlichen dar und werden von ihnen als wichtiger Kommunikationsort beschrieben.Auch gemeinsame Mahlzeiten im Kontext der Peer-Group im Sinne der Gleichaltrigen haben für die Jugendlichen aus sozialer Sicht einen wichtigen Stellenwert. Denn im Vorder-grund beim gemeinsamen Essen und Trinken stehen hierbei die Gemeinschaft, sowie der Spaßfaktor. Zugleich herrscht im Rahmen der Peer-Group jedoch ein eher ungünstiges Ernährungsverhalten.Die familiäre Armutsgefährdung der befragten Jugendlichen wird in Bezug auf deren Ernährung kaum als belastend wahrgenommen. Dennoch spiegeln sich, trotz grundsätzlich umfangreichem Ernährungswissen, einige für Armutshaushalte typische Charakteristika im Ernährungsverhalten und der Esskultur der Jugendlichen wider. So konsumieren Jugendliche oftmals Nahrungsmittel und Getränke wie etwa zuckerhaltige Getränke oder auch fettreiches und kalorienhaltiges Fast-Food. Zudem wird die Armutsgefährdung auch in Bezug auf gemeinsame Familienmahlzeiten und den familiären Lebensmitteleinkauf deutlich. Zum einen finden Familienmahlzeiten auf Grund der erhöhten Kosten nur selten in Form von gemeinsamen Restaurantbesuchen bei speziellen Anlässen, wie etwa bei Geburtstagen, Hochzeiten etc., statt. Zum anderen kaufen die Familien der Jugendlichen häufig bei Lebensmitteldiscountern ein und bevorzugen günstigere Eigenmarken diverser Discounter und Supermärkte, sowie Sonderangebote und Aktionen.The present master's thesis aims to analyse the dietary and eating habits of young people from families at risk of poverty with special emphasis on the significance of family and peer group of young people in this context.This is realised as part of a qualitative research design. For this purpose, a total of eight problem-centred interviews were conducted with young people from poverty-prone families between the ages of 11 and 16 years.The analysis of the interviews based on a qualitative content analysis shows that the family of the surveyed adolescents is essential for the eating habits of young people. Daily common meals with the family are usually integrated into the day-to-day life of the adolescents and are described by them as important for communication within the family. Even meals in the context of the peer-group are of great importance to the young people. The most important aspect of shared eating and drinking within the circle of friends are the community and the fun factor. At the same time the peer group has a negative influence on the dietary and eating habits of the young people. The poverty risk of the families is hardly perceived as a burden on their diet by surveyed adolescents. Even though there is an extensive nutritional knowledge, some characteristics typical of poverty households are reflected in the dietary and eating habits of the adolescents. For example, they often consume products like sugary drinks, as well as high-fat and high-calorie fast food. In addition, the risk of poverty also becomes clear with regard to shared family meals and family shopping. Firstly, because of the increased costs, family meals rarely take the form of restaurant visits on special occasions, such as birthdays, weddings, etc. On the other hand, the families of young people often buy at food discounters and prefer cheaper own brands of various discounters and supermarkets, as well as special offers and promotions.vorgelegt von Roth Elisabeth, BAAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinZusammenfassungen in Deutsch und EnglischKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2017(VLID)238416