Ethnic Profiling im Kontext der Ausübung polizeilicher Befugnisse

Ethnic Profiling stellt eine Praxis dar, bei welcher Polizei-, Sicherheits-, Einwanderungs- und Zollbeamtinnen und -beamte ihre Entscheidung, einen Menschen zu kontrollieren oder anzuhalten von personenbezogenen, tatsächlichen oder vermuteten Merkmalen wie der ethnischen Zugehörigkeit, Hautfarbe oder Religion abhängig machen, statt sich dabei auf das Verhalten und einen begründeten Verdacht zu stützen.Diese Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, mögliche institutionelle Wurzeln dieser Vorgehensweise, ihre Schädlichkeit für die Effizienz der polizeilichen Arbeit, aber auch die Auswirkungen für Betroffene und die Gesellschaft als solche darzulegen.Werden Strafverfolgungsbehörden auf Grundlage von herkunftsbasierten Profilen tätig, stellt dies eine rassistische Diskriminierung von Menschen und einen unverhältnismäßigen Eingriff in das Diskriminierungsverbot dar.Die in dieser Arbeit behandelten justiziellen Entscheidungen lassen Bedenken darüber aufkommen, ob die bestehenden Rechtsgrundlagen in Österreich den europarechtlichen Vorgaben Genüge tun scheinen diese das Ethnic Profiling doch gerade zu begünstigen.Dass sich Menschen auch in Österreich aufgrund von Ethnic Profiling diskriminiert fühlen, wird anhand einer in der EU durchgeführten Erhebung gezeigt.Kritik wird in diesem Zusammenhang an der mangelnden Veröffentlichung von statistischen Daten in Österreich zu Beschwerdeverfahren gegen die Polizei geäußert.Würde eine Dokumentation von Polizeikontrollen, wie diese in Großbritannien geschieht, erfolgen, könnten Trefferquoten analysiert und nachfolgend überprüft werden, ob Minderheiten und Menschen mit Migrationshintergrund überproportional und unrechtmäßig von Maßnahmen betroffen waren.Die Arbeit zeigt Rechtschutzmöglichkeiten, Kontrollmechanismen und gegenwärtige Entwicklungen auf und bietet eine Reihe an Empfehlungen zur Vorbeugung und Bekämpfung behördlicher Diskriminierungen.Ethnic Profiling describes the stop and search-practice of police, security and immigration or customs officials, solely based on actual or supposed characteristics such as ethnic origin, skin colour or religion, rather than on a persons behavior or a reasonable suspicion.This diploma thesis intends to define and analyse possible institutional factors of Ethnic Profiling, the negative consequences for the efficiency of the polices work, but also the negative impact on individuals and the society.When law enforcement authorities are using origin-based profiles, this causes racial discrimination and constitutes a disproportionate interference in the principle of non-discrimination.The approached judicial decisions raise concern that the existing legal base in Austria does not comply with the provisions of European law as they seem to even foster the practice of Ethnic Profiling.In addition, a survey conducted by the European Union shows that people in Austria feel discriminated by the usage of Ethnic Profiling in police work.One criticism voiced is that in Austria, there doesnt exist any publication of statistical data about appeal proceedings against the police/police officers.The documentation of police stops, as commonly done in the United Kingdom, would make it possible to analyse hit rates in order to show whether minority groups and people with a migration background were disproportionately and unlawfully affected by measures.This thesis is trying to offer possibilities for legal protection and control mechanisms, shows current developments and offers a set of recommendations to prevent and combat discriminatory practices.vorgelegt von Clara MüllerAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2018(VLID)283643