Mutual influences on the exchange of information during group decision-making processes

Gruppenentscheidungsprozesse bringen sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Das Zusammentreffen verschiedener Entscheidungsträger und deren einzigartige Kombination aus Kenntnissen, Ausbildungen, Fachwissen und Information ist in der Lage, im Vergleich zu alleinigen Entscheidungsträgern qualitativ hochwertigere Entscheidungen zu treffen. Dennoch haben Gruppen oft mit einer Vielzahl von Verzerrungen zu kämpfen, die sowohl den Verlauf der Gruppendiskussion, als auch das Verhalten der einzelnen Gruppenmitglieder beeinflussen können. Der Informationsaustausch, wie auch das Auftreten sozialer Einflussfaktoren, die oft in Konformitäts- und Konsensdruck resultieren, haben bereits die Aufmerksamkeit verschiedenster Literaturströme auf sich gezogen haben. Die Auswirkungen von festgelegten Sprechreihenfolgen auf die Bereitschaft der Teilnehmer, Wissen mit ihren Kollegen zu teilen, wie auch auf die Entwicklung von Gruppendynamiken sind jedoch noch relativ unerforscht. Sinn dieser Arbeit ist es daher, einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke zu leisten und experimentell den Einfluss sequenzieller Entscheidungsprozesse auf den Verlauf und das Ergebnis kollektiver Entscheidungsprozesse zu beobachten. Die Ergebnisse der durchgeführten Experimente zeigen, dass eine vorgegebene Gesprächsabfolge Auswirkungen auf die Intensität des Informationsaustauschs zwischen den Gruppenteilnehmern hat und dass die Entstehung von sozialen Einflüssen gefördert wird, welche wiederum zu Konformitätsverhalten und Meinungsverschiebungen von zunächst anders gesinnten Gruppenmitgliedern führt