Softwarelösungen für das Schnittstellenproblem BIM zu AVA : am Beispiel des Unternehmens Riederbau GmbH & Co. KG

Eines der Schlüsselpotentiale des Building Information Modeling (BIM) ist die integrale und besser abgestimmte Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten Disziplinen. Größtes Hemmnis zur vollständigen Ausschöpfung dieses Potentials ist die Schnittstellenproblematik, die dabei entsteht. Ziel von BIM ist eine Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette beginnend bei der Planung, über das Bauen bis hin zum Betrieb. Der Weg dahin ist jedoch kein leichter und noch lange nicht abgeschlossen. Planungsprozesse müssen fundamental verändert werden, Mitarbeiteraufgaben verschieben sich und die Bereitschaft zur Veränderung ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung. Ein erster Schritt dahin ist die 3D-Modellierung, ein viel größerer ist die Nutzung aller vorhandenen Informationen des Gebäudemodells. Gedruckte 2D-Pläne zur Kostenermittlung gehören der Vergangenheit an, das Gebäudedatenmodell verfügt über genügend Informationen, um eine digitale Massenkalkulation durchzuführen. Doch wie werden die vorhandenen Bauteilinformationen mit Kosten verknüpft und können im AVA-Programm weiterverwendet werden? Die gegenständliche Arbeit beantwortet diese Fragen anhand einer praxisorientierten Evaluierung von acht verschiedenen Softwareanwendungen zur Mengenermittlung in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen RIEDERBAU. Die Evaluierung erfolgt nach dem Prinzip der Nutzwertanalyse mithilfe von elf Kriterienpunkten, aufgeteilt in weitere Unterkriterien. Die untersuchten Kriterien wurden aufgrund der festgelegten Unternehmensziele erarbeitet, eine Abstufung erfolgte durch unterschiedliche Gewichtung. Unternehmensspezifische Prozesse sowie die im Unternehmen bereits verwendete Software (Autodesk Revit als Modellierungssoftware, BauSU als AVA-System) bildeten die Rahmenbedingungen der Untersuchung. Die Auswertung der Nutzwertanalyse bildete eine wesentliche Entscheidungshilfe bei der Auswahl einer Software für das betrachtete Unternehmen. Schließlich folgte die Implementierung der gewählten Anwendung in den bestehenden firmenspezifischen Planungsprozess und die Anpassung firmeninterner Abläufe. Für die unterschiedlichen Unternehmensbereiche wurden Vorlagen und Musterprojekte angelegt, ebenso fand eine Einschulung der verantwortlichen Teammitglieder in die neue Software statt.Close and well-coordinated cooperation is one of the key potential opportunities of Building Information Modelling (BIM). The major hurdles to achieving maximum potential are simultaneously occurring interface problems. The purpose of BIM is to digitize the entire value chain, beginning with planning, continuing through construction, and terminating at the point of complete building functionality. This process is, however, neither easy nor complete. To be successful, planning processes require a fundamental change. Employee responsibilities need to be altered and employees need to be willing to accept such alterations. The utilization of 3D-Modelling is indeed a step in the right direction, yet the implementation of all available information is a much more arduous task. 2D-plots are out-dated and the building information model delivers enough data to perform digital calculations. But how can the available component-information be linked to costs and how can they be reused in the QTQ program? In cooperation with the company RIEDERBAU, this thesis answers these questions by evaluating eight different software applications in a practical setting. The principle of a cost-benefit analysis was implemented to perform this evaluation. To adhere to company objectives, including the relative weight, eleven criteria were grouped into sub-criteria. Company specific processes, as well as the currently used software (Autodesk Revit as Modelling Software, BauSU as QTQ Software) provided the framework of this evaluation. The outcome of the cost-benefit analysis served as a key decision vehicle for RIEDERBAU in selecting one of the tested software programs for company-wide use. The implementation of the chosen application, MUM BIM Booster, was integrated into the existing planning process, including the adaption of internal procedures. Finally, templates and project samples were created for the different corporate sectors and employees were provided training for the newly-selected software.Sabine Reim, BscUniversität Innsbruck, Masterarbeit, 2017(VLID)230381