Aspekte des Verbraucherschutzes im Rahmen von Stromliefer- und Netzzugangsverträgen : eine Untersuchung zum österreichischen Recht im europäischen Kontext

Strommarktliberalisierung hat einen massiven Wandel der seit Jahrzehnten vorherrschenden Strukturen ausgelöst und die Elektrizitätswirtschaft vor vielfältige, neue Herausforderungen gestellt. In Österreich erfolgte die Marktöffnung stufenweise, wobei seit 01.10.2001 alle österreichischen Kunden den Stromlieferanten frei wählen können. War die Strombranche einstmals ein von amtlicher Preisregelung und dem Versorgungsmonopol der Elektrizitätsversorgungsunternehmen geprägter Wirtschaftszweig, so treten ab dem Zeitpunkt der Liberalisierung unternehmensseitig zwei Akteure auf: Zum einen der frei wählbare Stromlieferant und zum anderen der konzessionierte Netzbetreiber. Somit schließt der Kunde zwei Verträge ab: Erstens den Stromliefervertrag mit einem beliebigen Lieferanten und zweitens den Netzzugangsvertrag mit dem örtlichen Netzbetreiber. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf den Vertragsbeziehungen zwischen Stromlieferanten und Verteilernetzbetreibern, jeweils auf der einen Seite, sowie Verbrauchern im Sinne des KSchG auf der anderen Seite bzw da auch Unternehmen als Strombezieher Verbraucherschutz genießen können auf Stromliefer- und Netzzugangsverträgen, soweit und sofern diese Verbraucher-schutzrecht umfassen oder Regelungen, die aus dem Verbraucherschutzrecht stammen oder vom Verbraucherschutzgedanken geprägt sind. Aber auch die Instrumentarien der Kontrolle stromwirtschaftlicher AGB sowie das gesetzliche und politische Umfeld, in welchem sich das „elektrizitätsrechtliche Verbraucherschutzrecht“ herausge-bildet hat, werden beleuchtet. Ebenfalls Berücksichtigung finden die europarechtlichen und natio-nalen Entwicklungsstufen der Liberalisierung und die gesetzlichen Vorgaben und Rahmenbedin-gungen für Verbraucher, insbes in ElWOG, E-ControlG und KSchG. Kritisch hinterfragt werden unter anderem Ausmaß, Mittel und Auswirkungen der stromwirtschaftlichen (Über-)Regulierung.Aspects of consumer protection in electricity supply and network access contracts An investiga-tion under Austrian law in the European context The liberalization of the electricity market has triggered massive changes in the structures that have prevailed over decades and it posed a number of new challenges for the electricity industry. In Austria, the opening up of the market took place gradually. Since 01.10.2001, all Austrian cus-tomers have been free to choose their electricity suppliers. Once the electricity sector was a sector dominated by official price regulation and the supply monopoly of the electricity supply companies, there were two players on the company side, both from the date of liberalization: on the one hand the freely selectable electricity supplier and, on the other hand, the concessionary system operator.^ Thus, the customer concludes two contracts: first, the power supply agreement with a supplier, and second, the network access contract with the local system operator. The main focus of the investigation is on the contractual relations between electricity suppliers and distribution system operators, on the one hand, as well as consumers in the sense of the KSchG on the other hand, or as companies can also enjoy consumer protection on electricity supply and network access contracts, as far as and insofar as these include consumer protection law or regulations which derive from the consumer protection right or which are characterized by con-sumer protection considerations. But also the instruments for the control of Electricity Terms and Conditions as well as the legal and political environment, in which the "electricity consumer protection law" has been developed, are illuminated.^ The European legal and national development stages of liberalization and the legal requirements and framework conditions for consumers, in particular ElWOG, E-ControlG and KSchG, are also taken into account. Critical questions include the extent, the means and the effects of electricity (over)regulation.eingereicht von: Mag.a Iur. Maria RiederAbweichender Titel laut Übersetzung der VerfasserinUniversität Innsbruck, Dissertation, 2017OeB