Psychologische Auswirkungen von traumatischen Ereignissen im Kontext Schule

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit psychologischen Auswirkungen von traumatischen Ereignissen im Kontext Schule in Tirol und richtet in erster Linie den Fokus auf das Erleben und die Bedürfnisse der Lehrer_innen nach beruflich erlebten belastenden Situationen, insbesondere nach Naturkatastrophen. Von der weltweit eklatanten Zunahme an Naturkatastrophen seit 1980 (UN ISDR, 2012) sind naturgemäß auch viele (Schul-)Kinder betroffen. Seit Jahren wird darauf hingewiesen, wie bedeutsam der Besuch der Schule für eine gute Verarbeitung aversiver Ereignisse für Schüler_innen ist und welchen Beitrag Lehrer_innen zur Stabilisierung und zum emotionalen Wohlbefinden der Kinder leisten können. Vergleichsweise wenig Literatur gibt es zu den Bedürfnissen der Schulleiter_innen und Lehrer_innen in diesen herausfordernden Situationen. Ebenso wird in einigen Arbeiten auf die kulturspezifischen Besonderheiten sowohl im Erleben als auch in der Verarbeitung hingewiesen, dennoch gibt es kaum Studien, die sich mit der europäischen Lage auseinandersetzen. In dieser Untersuchung wurden in einer Vorstudie 17 Schulleiter_innen und Lehrpersonen, die von Naturkatastrophen (Hochwasser, Lawinenunglück) betroffen waren, in qualitativen Interviews befragt. Im Anschluss wurde an fünf Schulstandorten eine Fragebogenerhebung bei Schulleiter_innen und Lehrer_innen durchgeführt, die entweder Naturkatastrophen oder singuläre traumatische Ereignisse an der Schule erlebt hatten. Im Mittelpunkt standen die eigene Belastung der Lehrpersonen, die psychosoziale Unterstützung und das subjektive Erleben von positiven Veränderungen im System Schule. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Belastung der Schulleiter_innen und Lehrer_innen bei gleichzeitig deutlichen Ergebnissen zu Aspekten positiver Veränderung im Sinne von beruflichem posttraumatischem Wachstum. Zudem bestätigen sie die Bedeutung der kulturspezifischen Herangehensweise und lassen Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der präventiven Arbeit und Intervention zu.This work discusses the psychological effects of traumatic events in the context of schools in Tyrol, Austria. It focusses on the experience and needs of teachers undergoing stressful situations in a professional context, in particulary after natural disasters. Given the significant global rise of natural disasters since 1980 (UN ISDR, 2012), generally many (school) children are being affected. Since many years it has been pointed out, that school attendance can contribute to the processing of aversive events for students and how teachers can stabilize and assist in the emotional wellbeing of children. There is comparatively less literature been published in regard to the needs of teachers and head teachers in these challenging situations. Also, only few publications address the cultural specifics of both experiencing as well as processing in a European context. In a pilot study, 17 teachers and head teachers who were affected by natural disasters (flooding, snow avalanche) have been interviewed qualitatively. Subsequently, a questionnaire for teachers and head teachers was distributed at five schools, who underwent either natural disasters or singular traumatic events. The focus was on the stress on teachers, the psychosocial support and the subjective experience with respect to the positive evolution in the school system. The results show a high stress on teachers and head teachers, whilst at the same time, a significant development has been observed, indicating positive change related to professional post traumatic growth. In addition, the outcome underlines the role of culture-specific approaches and allows for conclusions on the effectiveness of preventive work and intervention.von Mag.a Petra Sansone, MASZusammenfassung in englischer SpracheAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersUniversität Innsbruck, Dissertation, 2017OeBB(VLID)219685